Sie haben Post!

Kommunikation
Früher hat man einen Bogen Papier genommen sich davor gesetzt und die Leere gefüllt. Den Brief zusammengefaltet, mit einer Briefmarke versehen und zur Post gebracht. Man hat gespannt gewartet ob er ankommt und noch mehr, ob denn eine Antwort folgt. Jeden Tag ist man zum Briefkasten gelaufen hat diesen geöffnet und gebangt, ob denn die ersehnte Antwort gekommen ist. Ganz ungeduldige haben aus dem Fenster gesehen, wann der Briefträger kommt. Wieder andere darauf gehofft, dass er zweimal klingelt. Voller Enthusiasmus hat man den Umschlag geöffnet, sich gesetzt und die Zeilen verschlungen. Ihn geschlossen bei Seite gelegt um ihn prompt wieder zu öffnen. Man kannte die Schrift und assoziierte mit Ihr und Ihrem Stil eine Person. Das Visuelle eines so geschriebenen Briefes löste Emotionen, Assoziationen und Bilder aus. Es war eine sehr sinnliche Angelegenheit: man hat getastet, gesehen und vielleicht auch daran gerochen. Wenn man Sammler war, dann wurden diese Briefe in einem Karton in einer Schublade archiviert und nach Monaten wieder geöffnet und immer kamen alte Erinnerungen und Gefühle hoch. Erinnerungen wurden plastisch.
Heute kommt man nach Hause und leert den Briefkasten, der v.a. voll ist mit Werbung. Den Briefkasten zu öffnen ist eher zu einer Routine-Tätigkeit verkommen und der Inhalt landet meistens gleich in eine dieser verschiedenfarbigen Tonnen. Ein Kaffee und ab zu diesem Kasten, der das 'Fenster zur Welt' in eine andere Dimension geführt hat. Mail Programm an. Eine Frau die ohne jegliche Modulation in der Stimme sagt 'Sie haben Post' oder es erklingt ein selbst gewähltes Geräusch, wobei der 'Pling' ein Klassiker wurde. Dann geht man seine Liste durch, klickt hier und da, überfliegt den Text und verfrachtet die Post, wenn sie den unbedeutend ist, gleich in den Papierkorb oder einen selbst erschaffenen Ordner. Wenn die Lethargie nicht an einem nagt, dann antwortet man vielleicht darauf und Zack! binnen weniger Sekunden hat irgendein Mensch auf diesem Planeten eine Antwort bekommen.
Das ist ohne Umschweife ein riesiger Fortschritt in der Kommunikation des Menschen und einer, den auch ich nicht missen möchte, denn er ist schnell, bequem ohne ohne grossen Aufwand zu tätigen.
Nur ist mir als Verfechter einer gewissen Ästhetik diese moderne Form auch zuwider. Sie ist unpersönlich, virtuell und ohne jedwede Form der Sinnlichkeit. Und Kommunikation sollte das genaue Gegenteil sein.
Und stürzt der Rechner einmal ab, dann sind alle Daten dahin, für immer. Nebenbei: Es ist nach wie vor leichter eine mail zu löschen, als einen alten Brief. Stimmt's?
Ich will hier keine Werbung für die Post machen, nur darauf hinweisen, dass viele Dinge in unserem Leben bequemer und schneller geworden sind, werden aber auch die alten Qualitäten der Kommunikation konserviert und entwickelt?
Kommunikation auf dem elektronischen Wege führt zur Inflation der Absicht. Auch ich bin davor nicht gefeit, aber manchmal, so wie heute, mache ich mir mal Gedanken, ob es gelegentlich mal nicht besser wäre einen persönlichen Brief zu schreiben.
Wozu die Mühe?
Try it out!
Rick Deckard.
Früher hat man einen Bogen Papier genommen sich davor gesetzt und die Leere gefüllt. Den Brief zusammengefaltet, mit einer Briefmarke versehen und zur Post gebracht. Man hat gespannt gewartet ob er ankommt und noch mehr, ob denn eine Antwort folgt. Jeden Tag ist man zum Briefkasten gelaufen hat diesen geöffnet und gebangt, ob denn die ersehnte Antwort gekommen ist. Ganz ungeduldige haben aus dem Fenster gesehen, wann der Briefträger kommt. Wieder andere darauf gehofft, dass er zweimal klingelt. Voller Enthusiasmus hat man den Umschlag geöffnet, sich gesetzt und die Zeilen verschlungen. Ihn geschlossen bei Seite gelegt um ihn prompt wieder zu öffnen. Man kannte die Schrift und assoziierte mit Ihr und Ihrem Stil eine Person. Das Visuelle eines so geschriebenen Briefes löste Emotionen, Assoziationen und Bilder aus. Es war eine sehr sinnliche Angelegenheit: man hat getastet, gesehen und vielleicht auch daran gerochen. Wenn man Sammler war, dann wurden diese Briefe in einem Karton in einer Schublade archiviert und nach Monaten wieder geöffnet und immer kamen alte Erinnerungen und Gefühle hoch. Erinnerungen wurden plastisch.
Heute kommt man nach Hause und leert den Briefkasten, der v.a. voll ist mit Werbung. Den Briefkasten zu öffnen ist eher zu einer Routine-Tätigkeit verkommen und der Inhalt landet meistens gleich in eine dieser verschiedenfarbigen Tonnen. Ein Kaffee und ab zu diesem Kasten, der das 'Fenster zur Welt' in eine andere Dimension geführt hat. Mail Programm an. Eine Frau die ohne jegliche Modulation in der Stimme sagt 'Sie haben Post' oder es erklingt ein selbst gewähltes Geräusch, wobei der 'Pling' ein Klassiker wurde. Dann geht man seine Liste durch, klickt hier und da, überfliegt den Text und verfrachtet die Post, wenn sie den unbedeutend ist, gleich in den Papierkorb oder einen selbst erschaffenen Ordner. Wenn die Lethargie nicht an einem nagt, dann antwortet man vielleicht darauf und Zack! binnen weniger Sekunden hat irgendein Mensch auf diesem Planeten eine Antwort bekommen.
Das ist ohne Umschweife ein riesiger Fortschritt in der Kommunikation des Menschen und einer, den auch ich nicht missen möchte, denn er ist schnell, bequem ohne ohne grossen Aufwand zu tätigen.
Nur ist mir als Verfechter einer gewissen Ästhetik diese moderne Form auch zuwider. Sie ist unpersönlich, virtuell und ohne jedwede Form der Sinnlichkeit. Und Kommunikation sollte das genaue Gegenteil sein.
Und stürzt der Rechner einmal ab, dann sind alle Daten dahin, für immer. Nebenbei: Es ist nach wie vor leichter eine mail zu löschen, als einen alten Brief. Stimmt's?
Ich will hier keine Werbung für die Post machen, nur darauf hinweisen, dass viele Dinge in unserem Leben bequemer und schneller geworden sind, werden aber auch die alten Qualitäten der Kommunikation konserviert und entwickelt?
Kommunikation auf dem elektronischen Wege führt zur Inflation der Absicht. Auch ich bin davor nicht gefeit, aber manchmal, so wie heute, mache ich mir mal Gedanken, ob es gelegentlich mal nicht besser wäre einen persönlichen Brief zu schreiben.
Wozu die Mühe?
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