DITZ im Club Volta, Köln 04.März 2025: Ein Abend der lauten Befreiung

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  5. März 2025, 16:09  -  #Konzertbereicht

Fotos by Alan Lomax FoundationFotos by Alan Lomax Foundation
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English Version below

by Alan Lomax, März 2025

Als erstes Konzert des Jahres 2025 und mein letztes für 2024 hatte ich das Vergnügen, DITZ, aus Brighton, live zu erleben. Und ich muss verkünden: Jedes Jahr sollte mit DITZ beginnen und enden, bis in alle Ewigkeit.

DITZ ist keine gewöhnliche Band. Ihre Musik dröhnt laut, dringlich und unbequem, eine Mischung aus geräuschvollem Rock und Post-Punk, aber es ist ihr Wesen, das wahrhaft fesselt. C.A. Francis, der LeadsängerIn der Band, verkörpert eine rätselhafte Crooner-Persönlichkeit – magisch, politisch aufgeladen, amüsant, scheinbar desinteressiert und doch intensiv aufmerksam, weit entfernt von unpolitisch oder kommerziell. Ihr Engagement für die queere Kultur ist nichts weniger als revolutionär.

Ihr zweites Album „Never Exhale“, veröffentlicht am 24. Januar 2025, hat sich als kritischer Meilenstein ihrer Europatournee erwiesen, zusammenfallend mit dem Kölner Karnevalsdienstag – ein perfekter Sturm. Die Vorband, die niederländische Band HOOFS, legte den Grundstein mit ihrem kreischenden Gitarren und bittersüßem Lärm. Obwohl unterhaltsam, zehrten sie ungewollt etwas Energie, die für die Hauptattraktion nötig war.

DITZ jedoch weiß genau, wie man diese Energie zurückgewinnt. Ihre Darbietung ist eine kathartische, rollende Diskothek, ein unaufhörlicher Ansturm von erdigen Rhythmen und fragmentierten Gitarren, die den BPM eher unterstützen als stören. Ihr Sound – kurz, sequenziert, verzerrt – ist meisterhaft darauf ausgerichtet, den Tanzwahn zu erhalten, der schließlich die erschöpfte Kölner Menge ergriff, die noch von vier Tagen Straßenkarneval gezeichnet war.

Unter den herausragenden Tracks von „Never Exhale“ zeigt „Smells Like Something Died In Here“ den wahren Wert von DITZ. Der Song mit seinem treibenden, klatschenden und scheinbar mechanischen Schlagzeug – gespielt ohne Klicks oder Tricks – unterstreicht ihr Genie. DITZ steht als Gottheit des Abgesangs gegen das Gewöhnliche, ein Gegengift zu Mainstream-Banalität und Langeweile.

In turbulenten Zeiten wie diesen zeigt die Geschichte, dass die besten Bands entstehen. DITZ ist bereits eine mächtige Waffe gegen den Albtraum des Mainstreams, der Langeweile und der Normalität. Behaltet sie im Auge; etwas Tiefgründiges ist im Entstehen.

 

DITZ at Club Volta, Cologne: A Night of Noisy Liberation (www.lomax-deckard.de)

As the first concert of 2025 and my final one for 2024, I had the pleasure of witnessing DITZ, the audacious Brighton outfit, in the flesh at Club Volta, Cologne. And I must declare: every year should begin and end with DITZ, ad infinitum.

DITZ is not your ordinary band. Their music blares loud, urgent, and uncomfortable, straddling the fine line between noisier rock and post-punk, but it's their essence that truly captivates. C.A. Francis, the band's lead, embodies an enigmatic crooner persona—magical, politically charged, amusing, seemingly aloof yet intensely observant, far from apolitical or commercially inclined. Their queer cultural embrace is nothing short of revolutionary.

Their sophomore album, "Never Exhale," released on January 24, 2025, has proven to be a critical stepping stone in their European tour, coinciding with Cologne's Carnival Tuesday—a perfect storm. The opening act, the Dutch band HOOFS, set the stage with their shrieking guitars and bittersweet noise. Although enjoyable, they unwittingly sapped some energy needed for the headliners.

DITZ, however, knows exactly how to reclaim that energy. Their performance is a cathartic, rolling discotheque, a relentless surge of peaty rhythms and fragmented guitars that enhance rather than disrupt the BPM. Their sound—short, sequenced distortion—is meticulously crafted to sustain the dance frenzy that ultimately engulfed the weary Cologne crowd, still reeling from four days of street carnival.

Among standout tracks from "Never Exhale," "Smells Like Something Died In Here" showcases DITZ's true worth. The song’s driving, clap-laden, and seemingly mechanical drumbeat—played without a click or gimmicks—underscores their genius. DITZ stands as a deity of declamation against the mundane, an antidote to mainstream banality and tedium.

In tumultuous times like these, history shows that the best bands emerge. DITZ is already a formidable weapon against the nightmare of the mainstream, boredom, and normality. Keep an eye on them; something profound is brewing.

 

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