300: Rise of an Empire
Die Fortsetzung des Spektakels '300' von Regisseur Zack Synder aus dem Jahr 2007 ist prächtig gelungen.
Hauptgegenstand der Handlung sind 2 Seeschlachten zur Zeit der Antike: Die Seeschlacht von Artemision und die Schlacht von Salamis, während der Perserkriege 480 v. Chr. Dabei sieht sich der Feldherr und Staatsmann Athens, Themistokles, einer Übermacht des persischen Königs Xerxes I. gegenübergestellt.
Ein solches Szenario ist natürlich wie geschaffen für Hollywood. Die Umsetzung ist, lässt man Vorbehalte aussen vor, grossartig gelungen. Insbesondere das "Story telling" ist perfekt. Wir hören eben gerne Geschichten zu. Von Beginn an ist der Zuschauer gefesselt. Ohne Umschweife befinden wir uns inmitten der blutigen Auseinandersetzungen zwischen Griechen und Persern und diese Bande zwischen Bild und Zuschauer bliebt bis zum Ende des Films nach exakt 90 min durchgehend bestehen.
Grund hierfür ist zum einen die, wie auch beim Vorgänger, grandiose und originelle Optik, zum anderen die erstaunlicherweise Leistung der Schauspieler. Lässt man sich darauf ein, dass es sich um eine filmische Umsetzung eines Graphic Novel (Frank Miller und Lynn Varley) handelt, so sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Natürlich wirken die Bilder gekünstelt, sollen sie aber auch und "stören" nicht. Im Gegenteil: Selten gelingt es Filmen der Neuzeit durch Computer generierte Effekte so zu überzeugen.
Die französische Schauspielerin Eva Green als persische Heerführerin Artemisia I. ist "der Hammer". Nicht nur, dass die Mimin ausgesprochen gut anzusehen ist, ihr unbändiger Wille nach Vergeltung ist ihr in jeder Szene anzusehen. Eine antike femme fatale, boshaft und durchtrieben. Ihr Gegenpart wird verkörpert von dem australischen Schauspieler Sullivan Stapleton, der seine Sache als Themistokles mehr als gut macht und den Feldherrn sensibel und klug auf der einen, aber auch willensstark und durchsetzungsfähig auf der anderen Seite porträtiert.
300: Rise of an Empire ist erstaunlich gutes, dramaturgisch und optisch enorm unterhaltendes Kino. Natürlich könnte man dem Film, wie auch beim Vorgänger, faschistoide Untertöne vorwerfen und Verherrlichung von Gewalt, das ist aber angesichts der Vorlage und der comichaften Umsetzung Unfug.
Eine Empfehlung, v.a. für Comic Liebhaber!
Vom Kap Artemision,
Rick Deckard