Loriot: Die Kunst genau hinzusehen

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  23. August 2011, 20:29  -  #Vergessene Helden

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Zwei Dinge haben mich an diesem Menschen stets fasziniert: Seine präzise Beobachtungsgabe und seinen Konsens stiftenden Humor.

Seine grosse Kunst lag nicht nur darin genau zu beobachten, sondern diese Beobachtungen so zu verwerten, dass er sie unter dem Deckmantel des Humors einer grossen Masse präsentieren konnte. Eine Gabe. Menschen mögen es nämlich nicht, wenn man ihnen den Spiegel vorhält. Genau diese Klippe umschiffte Vicco von Bülow meisterhaft.

Ich muss gestehen, dass ich zwar sehr häufig auch über seine Sketche lachen musste, vielmehr aber faszinierten mich seine Analysen menschlicher Verhaltensweisen. Wer genau hinsah und hinhörte, der konnte mehr entdecken, als nur Komik.

Das andere Faszinosum war (und ist) seine Fähigkeit alle Generationen und Gesellschaftsschichten zu vereinen, was die Anerkennung seines Humors betrifft. Ein Phänomen, welches eigentlich näher zu beleuchten gilt, denn es ist ausserordentlich schwer alle zum lachen zu bringen. Der Humor ist bei weitem noch nicht erforscht und schwer zu deuten. Loriot konnte dies auf eine phänomenale Weise.

Ob Jugendliche oder Erwachsene, diese, eine jüngere oder ältere Generation: er fand bei allen einen gemeinsamen Nenner. Wie er das bewerkstelligte wird sein Geheimnis bleiben.

Hier ein interessantes Interview: link

(http://www.zeit.de/kultur/2011-08/loriot-interview-sprachwissenschaftler)

"Ein perfekter Werbeblock verfehlt im Fernsehen seine Wirkung, wenn er alle paar Minuten von einem unverständlichen Spielfilmteil unterbrochen wird."

Vielen Dank Loriot!

Rick Deckard

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