Finale in Berlin

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  22. März 2020, 19:20  -  #Filme

Finale in Berlin

Ob es dieses Jahr stattfinden wird, steht in den Sternen. 1966 fand es statt, mit Michael Caine in der Hauptrolle, allerdings lautete der Originaltitel Funeral in Berlin und ist der zweite Teil der Trilogie um den Agenten Harry Palmer aus der Feder von Len Deighton.

Bond Regisseur Guy Hamilton und Michael Caine entführen uns in die Welt des Kalten Krieges, der Geheimdienste, doppelter Identitäten und Spione. Harry Palmer soll einem hochrangigen russischen Militär zur Flucht verhelfen. Er begibt sich nach Ost-Berlin, um Kontaktpersonen zu treffen, die ihm helfen sollen, den Plan in die Tat umzusetzen.

Der Film wurde bei NETFLIX "neu aufgelegt".

Der Reiz in der Betrachtung dieses Films liegt im glücklich machenden "Nostalgieren", wie die Psychologen sagen würden, aber auch in der alten, analogen, wenig hektischen Machart. Es hat schon einen gewissen Charme Berlin in den 60er Jahren zu sehen mit Werbung für Olivetti, Sarotti und Lord Zigaretten. Man staunt über die alten Autos, die Reklamen, die Architektur, die klaren Schnitte in der Mode, die Mäntel, Kleider und ist glücklich Bars aus dieser Zeit zu sehen. Ein Rückblick tief zurück in eine Welt ohne Internet und digitale Lebenskultur.

Doch nicht nur das "Nostalgieren" bereitet Cineasten Freude, sondern auch die schönen Bildkompositionen, die Musik von Konrad Elfers, über die hier bereits berichtet wurde, das Spiel von Michael Caine mit seinem herrlich sarkastischen Humor, der immer noch zündet und einer spannenden Handlung mit zahlreichen Wendungen.

Neben Caine spielen der sensationelle Oskar Homolka, dessen erste Szene gleich Kultstatus erreicht, Paul Hubschimd, Heinz Schubert, Wolfgang Völz und der legendäre Günter Meisner. Die weibliche Hauptrolle wird getragen von der schönen Eva Renzi.

Finale in Berlin bietet Filmfans einen nostalgischen Rückblick in die Zeit des kalten Krieges mit einem lakonisch agierenden Antihelden auf schönem analogen Bildmaterial.

Ein ästhetischer Genuss!

Vom Kurfürstendamm,

Rick Deckard

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