Zombieland
„....er konnte einen immer wieder zum Lachen bringen, ein Umstand der gar nicht einfach ist!“, schreibt Kollege Deckard zu recht zum 75. Geburtstags des großen Didi Hallervorden. Auch ich bin großer Fan und verbeuge mich gerne vor diesem begnadeten Humoristen.
Oftmals haben wir in der Vergangenheit hinterfragt was im Film eigentlich komisch ist, wie und woher der Witz kommt und dann immer wieder griesgrämig festgestellt, dass es so schwer ist eine gute Komödie zu machen. Bei dieser Aussage ist es besonders interessant, dass wir keine gewohnt inflationär(r) isch euphorischen Zeilen verwenden, wie z. B. eine geniale oder weltbeste Komödie, sondern der Wunsch immer bei „einer guten...“ bleibt.
Und eben das ist selten. Ich glaube das der Wunsch nach einer allgemeingültigen Unterhaltung riesengroß ist. Wie schwer es ist diese Kunst in einem Abend füllenden Spielfilm zu realisieren zeigen die letzten 20 Jahre. Eine handvoll lustiger Filme gibt es, aber kein durchgängiger bis zum unerträglichen geführten Dauer-Lach-Film.
Hallervorden hat es einfach gehabt. 30 Minuten Fernsehunterhaltung zu machen, ist schwer genug, aber es ist ihm furios gelungen, in seinen Spielfilmen ist er leider an Ermangelung von Inhalten auch gescheitert.
Unsere blog-Statistik besagt, dass die viele der "zufälligen" Leser des AlanLomax-RickDeckard blogs auf unsere Seite kommen, weil sie bei google nach der "lustigste Film" gesucht haben. Alleine 28 Besucher haben dieses Schlüsselwort in den letzten 7 Tagen eingegeben. Landen tun Sie dann auf dem Eintrag „Der lustigste Film seit langem“ http://lomax.over-blog.de/article-der-lustigste-film-seit-langem-42611627.html
Das war mein Bericht zu dem tatsächlich immer noch nachhaltig witzigen Film „Hangover“. Ich finde allein das zeigt, wie groß der Wunsch nach der Komödie ist. Und der Erfolg der ganzen fürchterlichen Komiker der Gegenwart in Deutschland, kann nicht auf Talent oder tatsächlichem Sinn für Humor begründet sein. Aber der Wille des Volkes und der Menschen zu lachen ist da und wird immer da bleiben.
Erstaunlicher dann, dass DVD-Erscheinungen und auch Filmbesprechungen zu Filmen aus dem komischen Lager kaum zur Geltung kommen und auch meist an den Verkaufs- und Verleihstellen der Konsumtempel und Videoausleihstationen ein Nischendasein fristen.
So geht es auch dem Film Zombieland von 2009. Der Film ist eine Ironisierung von Zombiefilmen. Genreklischees zu parodieren ist eine gern übernommene Tätigkeit für die Bühne Humor, weil es einfach ist, sich über Vorhandenes lustig zu machen. Meist funktionieren die Gags und Anspielungen auch, langweilen aber auch sehr.
Zombieland ist ein B-Movie geworden und hat mit „Shaun of the Dead“ oder der „Scary Movie“ nichts gemein. Man sieht Gewalthorror ab 18 Jahren, wird aber auch mit einigen wirklich unglaublich großartigen Sequenzen überrascht, die unbedingt sehenswert sind. Unter anderem meine ich natürlich den wohl besten Cameoauftritt der letzen 3 Monde von dem legendären Bill Murray der sich selbst spielt. Die ganze Sequenz in der Villa des Hollywoodstars bleibt haften und wahrscheinlich für immer!
Daher auch der Tipp, für Menschen die sich nicht den ganzen Film ansehen möchten, schaut Euch zumindest diese 20 Minuten des Filmes an. Es ist etwas für Komik-; Murray- und Kinoliebhaber!!!
Ansonsten ist der Film sehr unterhaltsam. Woody Harrelson gibt alles und kommt an. Die Teeniestars Jesse Eisenberg, Emma Stone und „Little Miss Sunshine“ Abigail Breslin sind hübsch anzusehen und machen ihre Sache gut.
Dem Film kann man keine Vorwürfe machen und es bleibt die klassische Feststellung, dass es hier hervorragende Popcornfilmunterhaltung gibt.
Der paranoide Held des Filmes hat sich 33 Regeln erstellt, die Überlebensvoraussetzungen für eine Zombiewelt sind. Diese sind lustig in die Handlung eingebettet und werden ab sofort in meine Umgangssprache übernommen.
Eine heißt da „Genieße die kleinen Dinge“. Die Regel wird aufgestellt nachdem Harrelson nach einer tagelangen Suche endlich einen „Twingel“ findet. Der Schokoriegel wird genussvoll verzehrt. Eine echte Suche nach der Nadel im Heuhaufen, nämlich in einem weitestgehend vollständig zerstörten und von Zombies besetzten Amerika beendet.
Diese Metapher lässt sich hervorragend auf diese Schätze der Unterhaltung übertragen. Egal, ob es nun NonStopNonsens oder Zombieland ist.
Alan Lomax