Zeitgenössische Filmmusik: John Ottman

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  27. Mai 2010, 20:03  -  #Orchestrale Musik

 

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Es macht auf Dauer keinen Sinn fortwährend bei seinen alten Helden zu verweilen. Ich entdecke diese Phasen immer wieder, sei es wie hier bei der Filmmusik oder auch anderen Sparten der Musik. Als Nostalgiker und Verfechter des scheinbar "ewig guten der Vergangenheit" tue ich mich gelegentlich schwer meine Ohren auf das Jetzt und Hier zu richten. Dabei gibt es so vieles schönes und auch neues zu entdecken.

Das Internet und itunes sind da unerschöpfliche Quellen und letztendlich auch das eigene musikalische Interesse. Nachdem ich mich lange und ausufernd der FSM Superman Box gewidmet habe erinnerte ich mich an die Wiederbelebung des Mythos und den Film 'Superman Returns' aus dem Jahr 2006 mit Brandon Routh in der Hauptrolle. Wer schrieb da eigentlich die Musik? Ach ja, John Ottman! Hmm? John Ottman? Ich erinnerte mich schwach an 'The Usual Suspects' (Die üblichen Verdächtigen) und 'Arac Attack' (-Angriff der achtbeinigen Monster). Ehrlich gesagt war da an Themen und Musik nicht viel hängen geblieben. Ich war neugierig zu erfahren wie er den "aktuellen" Film vertont haben könnte und lud mir prompt die gesamte Musik und war überrascht! Grosse, symphonische und ideenreiche Musik mit Einbindung eines Chors und spannenden Momenten. Ich hörte die Musik in einem durch. Respekt! Insbesondere im Hinblick auf die Tatsache, dass er sich an einen Stoff wagte, der überlebensgross durch Williams in der Vergangenheit vertont wurde. Natürlich wurden Ideen aus dieser Musik verwendet, zu gross war der Einfluss, aber Ottman schaffte es einen eigenen musikalischen Kosmos zu kreieren. Das verstärkte die Neugier noch weiter.

link zu http://www.johnottman.com

Interessant sind die ersten 3 -4 Absätze der Biografie für die, die sich nicht sonderlich für Filmmusik interessieren. Es gibt auch in dieser Branche leidenschaftliche Menschen, die in der Garage anfingen

Ottman schrieb zunächst die Musik für B-Horrorfilme, bis der endgültige "Durchbruch" mit 'Superman Returns' kam. Der Weg zu seinen anderen Musiken war nicht weit. Ich hörte mir mit Begeisterung die Themen aus 'X-Men 2' und 'Fantastic Four - Rise of the Silver Surfer' an. Wunderschöne grossorchestrale und interessante Filmmusik. Ich war erstaunt zu hören, dass orchestrale Filmmusik weiterlebt und nach wie vor auf der Leinwand gelebt wird. Aktuell höre ich das Thema des Films 'Astro Boy':

 

Grossartige, episch-ausladende Musik mit tollem Arrangement. Gerade nach dem Hören solcher Musik keimt die Hoffnung auf, dass das Erbe der Meister weiter fortgetragen und weiterentwickelt wird. Wie immer haben solche euphorischen Schübe einen Domino- oder Lawineneffekt. Angespornt durch diese Wiederentdeckung der zeitgenössischen Filmmusik ging der Weg weiter zu Danny Elfman, John Powell und Henry Jackman über die ich noch schreiben werde.

Jetzt warte ich sehnsüchtig auf 'Star Trek III- The Search For Spock' von James Horner, der soeben auf FSM veröffentlicht wurde und 'Mad Max - Beyond Thunderdome' von Maurice Jarre.

Rick Deckard

 

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