YORGOS - Ela, Ela

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  11. April 2012, 12:46  -  #Populäre Musik

Gefragt nach der Motivation für sein neues Album hat Yorgos eine einfache und plausible Antwort parat:

"Musik ist für mich Leidenschaft und Spass!"

Dieser Enthusiasmus und auch die Freude an der Musik sind seinem neuen Album Ela, Ela in jeder Sekunde anzuhören. Songs voller Leidenschaft und Hingabe, die sowohl Yorgos' Talent für Melodien bezeugen als auch sein Gespür für die wohl dosierte Intensität von Emotionen. Es ist eine sehr stimmige und abwechslungsreiche Platte geworden mit einer großen stilistischen Vielfalt.

Das Album

Im Rahmen einer inoffiziellen Präsentation stellte der gebürtige Grieche vor kurzem einem ausgewähltem Publikum sein neues Werk vor. Innerhalb eines Jahres nahm Yorgos im Studio eines Freundes die neuen Songs auf. Die Bandbreite reicht von klassischen Balladen im PoP Stil über Rock mit Groove-Elementen bis hin zu Kompositionen mit folkloristisch-mediterranem Einfluss. Selbst Musik mit medievalem Charakter spart die CD nicht aus. Alle Titel werden in griechischer Sprache gesungen und durch sie vermittelt der Sänger dem Hörer expressiv als auch häufig in sich gekehrt Inhalte, die verstanden werden, auch ohne dass man die Texte übersetzen müsste.

Yorgos erreicht dies mit seiner markanten und feinfühligen Stimme, die dem Hörer die jeweilige Intention des Songs unmissverständlich nahe bringt. Dabei zehrt er von seiner jahrelangen Erfahrung als Musiker. Sein Gespür für Lautstärke, Rhythmik und Artikulation ist hochprofessionell.

Einen Einblick in das neue Album bietet der folgende Trailer:

 

Neben seinen gesanglichen Qualitäten imponiert der Musiker auch durch seine Fähigkeit, diverse Instrumente spielen zu können.
Nach dem ersten Durchlauf bei der besagten Präsentation hatten die meisten Hörer das Verlangen, umgehend verschiedene Titel nochmals zu hören. Besser kann man den Einfluss seiner Musik nicht beschreiben! Dass die einzelnen Titel nicht nur dem reinen Hörgenuss dienten, sondern auch partytaugliche Stimmung verbreiteten, zeigte sich an den Tanzeinlagen der anwesenden Gäste.
Ela, Ela spricht nicht nur das Herz und den Verstand an, sondern geht auch in die Beine. Eine weitere Qualität der Platte. Die einzelnen Stücke sind diesbezüglich in der Zusammenstellung fein austariert und sorgen für einen mannigfaltigen Hörgenuss.

Lebenserinnerungen

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Um die Musik auf Ela, Ela in ihrer Gänze erfassen zu können, ist es unabdingbar, sich mit der Biografie des Künstlers auseinander zu setzen:

Georgios Kroupis wurde am 12.07.1956 in Paleokarya, Griechenland geboren. Wie so häufig bei kreativen Menschen, so wurde auch Yorgos irgendwann in jungen Jahren von einer Muse geküsst, die ihn fortan nicht mehr verlassen sollte. Seit Kindestagen verspürte er den Wunsch, Musik zu machen. Seine schöpferische Ader äusserte sich auch dahin gehend, dass er als kleiner Junge Instrumente bastelte. 'Self Made Man' trifft hier in unverfälschter Weise auch im Weiteren zu - und das ohne ein romantisierendes Element: Bereits im zarten Alter von 12 Jahren ging er nach Athen, um sich durch Arbeit Geld für eine Gitarre zu verdienen.

Mit 14 Jahren siedelte er nach Deutschland über und hielt auch hier unbeirrt an seinem Traum fest.

1989 hatte er einen Auftritt im ZDF in der Sendung "Nachbarn in Europa". 1991 nahm er in Thessaloniki am 'Festival de la Chanson' teil und belegte den 3. und 4 . Platz. In den Jahren 1990 bis 1996 veröffentlichte er 5 Platten in Griechenland mit Top 10 und ersten Plätzen in den Charts, nebst weiteren Auftritten im Fernsehen und Open-Air Konzerten.
Seine musikalische Vita wurde in den Jahren davor und danach von persönlichen Schicksalsschlägen begleitet, die ihn auch zu dem Menschen werden liessen, der er heute ist.

Der Sänger Yorgos erzählt uns auf seinem neuen Album Geschichten mit seinen Liedern und diese
 Lebenserfahrungen und -erinnerungen fließen in seine Musik mit hinein. Wer ihm aufmerksam zuhört, wird zwischen den Zeilen mehr heraushören können.

Kreativität und Arbeit

Abschliessend sei mir noch eine persönliche Note erlaubt: Ich, als jemand, der Musik mangels Talentes nur rezipiert, ist immer wieder beeindruckt von Menschen, die, in welcher Form auch immer, kreativ tätig sind.
Eines darf man nebenher nämlich nicht vergessen: Neben Talent ist mit der Herstellung eines solchen Albums auch viel Arbeit verbunden. Yorgos ist neben seiner musikalischen Leidenschaft auch als Gastronom tätig, und wie viel Einsatz das erfordert, wissen Menschen, die hinter die Fassade geblickt haben. Insofern gebührt Yorgos und seinem Team Respekt vor dieser Leistung!

Da ich Zitate liebe, habe ich lange überlegt, wie ich den Menschen Yorgos, seine Herkunft, seine Vita und seine Leidenschaft für Musik unter einen Hut bringen könnte, bis mir ein bekannter Dichter und Denker über den Weg lief:

"Unsere Leidenschaften sind wahre Phönixe. Wie der alte verbrennt, steigt der neue sogleich wieder aus der Asche hervor."
J.W. v. Goethe

 

Viel Erfolg mit dem neuen Album!

Rick Deckard

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