Wolverine: Der Weg des Kriegers - James Mangold

von Rick Deckard  -  21. Dezember 2013, 14:01  -  #Filme

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Ich bin ein grosser Comic Fan, aber dem ganzen X-Men Universum und den Spin Offs konnte ich nie viel abgewinnen. Das Problem bei den X-Men ist die schier inflationäre Anzahl an überlebensgrossen Helden, man verliert den Überblick und Raum für Identifikation ist kaum gegeben. So auch mit dem "Wolfsmenschen" Wolverine. Der Typ ist ewig schlecht gelaunt und arg grimmig, aber genau das lieben anscheinend die Fans.

James Mangold muss man mögen. Ein Regisseur, der in allen möglichen Metiers arbeitet und viele Erfolge für sich verbuchen konnte mit Filmen wie Copland oder Walk The Line. Mainstream mit anspruchsloser, aber guter Unterhaltung.

Genau das ist Wolverine: Der Weg des Kriegers. Ein Hollywood-Klassiker: East meets West. Ob Last Samurai oder Yakuza von Sydney Pollack, die Traumfabrik hat sich schon immer für die Exotik und Kultur des fernen Osten interessiert.

Dorthin verschlägt es auch den grimmigen Helden mit den Adamantium-Krallen. Wir erfahren in einem Rückblick, was sich Ende des II. Weltkriegs in Japan schicksalhaftes ereignete. Die Folgen reichen bis in die Neuzeit. Wolverine sieht sich mit seiner Vergangenheit konfrontiert und muss sich ihr stellen. Er reist nach Japan ... .

Der Film lebt von den Bildern einer uns unbekannten Welt. Diese urbane Exotik ist denn auch wunderbar eingefangen und sorgt für einen visuellen Rausch. Spektakulärer Höhepunkt des Films ist der Kampf des Wolverine gegen Gangster auf einem Hochgeschwindigkeitszug. Der furios inszenierte Fight lässt das Herz von Actionfans höher schlagen. Spannung in der Handlung gibt es kaum, da der Zuschauer von Anfang an spürt, wie der Film ausgehen wird. Ein Manko, an welches man sich aber gewöhnt hat, gute Drehbücher sind nicht nur selten geworden, sie gibt es kaum noch.

Das Finale ist überlebensgross und herrlicher Schund. Wird Wolverine siegen?

Wolverine - Der Weg des Kriegers hätte mehr werden können als Durchschnittsware, wenn sich die Macher mehr Mühe gegeben hätten. Warum aber sollten sie? Kino ist zu Fast Food verkommen, der künsterlische Aspekt erloschen, was zählt, ist der kurze schnelle Hype. Insofern kann man dem Film eigentlich nichts vorwerfen. Er lebt von der Präsenz des Hauptdarstellers Hugh Jackman und seinem Six-Pack und der schlechten Frisur sowie der gut eingestreuten Action-Passagen

Schwimmen wir mit in diesem Strom.

Aus Tokyo,

Rick Deckard

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