Wochenrückblick - von Avatar über Robocop zu Verblendung.

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  1. Mai 2010, 09:29  -  #Kommunikation

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Die Arbeitswoche diente dazu sich wieder zu akklimatisieren und arbeitsreiche Tage und musikalische Abende aus Köln Schritt für Schritt zu verarbeiten. Zu schreiben gäbe es genug, aber lassen wir das. Sonnige Tage erleichterten mir trotz vieler Gedanken und Überlegungen den Wiedereinstieg in die normale Arbeitswelt. Jetzt ist es Samstag, der Himmel ist bewölkt, der Schlafrhythmus wieder hergestellt und die nötige Distanz geschaffen.

Vorgestern kam ich nicht umhin mir 'Avatar 2D' aus Men's World mitzunehmen. Ein kleines Stündchen Schlaf am späten Nachmittag sorgte für erhöhte Aufmerksamkeit am Abend. Die Spannung war gross. Am Ende blieben 2m grosse Wesen, die durch einen Wald hüpfen und Bäume verehren, böse Menschen auf der Suche nach wertvollen Ressourcen auf fremden Planeten, ein grosser militärischer Aufmarsch, sowie eine geläuterter Marine. Wenn das die Zukunft des Kinos sein soll, dann mache ich mir eher Sorgen. Mag sein, dass der Aha-Effekt im Lichtspielhaus riesig war, das was Cameron an Möglichkeiten herausholt um technische Möglichkeiten mit der Kerndisziplin, nämlich der Handlung, zu verbinden ist schlimmer als banal. Gesehen und vergessen! 

Gestern dann wie immer ein Lichtblick: ein kleines Päckchen mit einer frisch gepressten CD: der komplette Score zu 'Robocop'! Raus aus der Verpackung, staunend von allen Seiten betrachtet, am Booklet geschnuppert und ab in den Player. Viele, diesmal schöne, Erinnerungen an die 80'er Jahre kamen hoch. An den Film von Paul Verhoeven und natürlich auch an die Assoziationen mit der Musik. Poledouris verbindet sehr elegant und gekonnt elektronische mit symphonischen Klängen und die Musik tat wieder einmal das, wofür sie gedacht ist: einen in andere Spähren und Zeiten zu beamen. Ein wohliger Schauer nach dem anderen. Ob es der Robocop-Marsch oder das geheimnisvolle Soul Motiv ist, es war eine Bestätigung dieses schönen Hobbys. Abends im Bett die Musik nochmals über Kopfhörer gehört und dazu im Booklet gestöbert, gelesen und neue Zusammenhänge verstanden. Im Herbst werde ich mir den Film wieder mal ansehen. Vor einigen Jahren war eine sehr schöne DVD Box mit allen 3 Robocop Filmen erschienen. Paul Verhoeven hat wenige Filme gedreht, aber neben Robocop ist ein weiterer in die persönliche Liste eingegangen: der legendäre 'Starship Troopers'. Auf jeden Fall war die Wiederentdeckung dieser Musik ein Highlight der Woche.

Nun freue ich mich noch sehr auf die kommenden Filmmusiken als da wären 'Cuba' (der Film mit Sean Connery aus den 70'er Jahren) von Paul Williams, die 2CD von Tadlow zu 'Mad Max 3 - Beyond the Thunderdome' von Maurice Jarre und als Krönung die FSM 2 CD zu 'Marathon Man' mit der kompletten Musik zu dem grandiosen 70'er Jahre Thriller 'The Parallax View', beide Scores von Michael Small. Das wird ein Fest. Da fällt mir noch ein: John Williams' 'Poseidon Inferno' steht auch noch aus. Herrlich!

Gestern Abend als Einstimmung für das Wochenende habe ich mir den ersten Teil der Millenium Trilogie 'Verblendung', die Verfilmung des Stieg Larsson Buches, angesehen, der anscheinend überall in den Listen steht. Für gewöhnlich bin ich immer skeptisch bei solchen Gegebenheiten, aber nachdem ich die DVD ca. 10 mal in den Händen hielt nahm ich sie mit, aus Ermangelung an Alternativen. Der Film ist düster, sehr spannend und phasenweise ziemlich brutal. Ein Grossindustrieller beauftragt einen Journalisten seine verschollene Nicht zu suchen. Das beginnt harmlos, steigert sich aber immer mehr in Abgründe und dunkle Geheimnisse. Als Nebeneffekt sieht man wunderschöne Bilder von Stockholm und atemberaubende Bilder der schwedischen Landschaft, die sofort Fernweh in mir auslösten und meinen Drang zurück zur Natur noch mehr verstärkten. Der Film folgt natürlich klassischen Erzählmustern, ist aber blendende Unterhaltung. 

Nun steht das Wochenende an und ich bin froh 2 Tage entspannen zu können. Am Abend stehen an 'District 9', der Science-Social-Fiction Film und Überraschungshit von Neil Blokamp, produziert von Peter Jackson und 'Sierra Charriba' von Sam Peckinpah. Tagsüber natürlich jede Menge Musik. Als Literatur für das Wochenende habe ich diesmal 'Die Zeit' ausgewählt.

So viele Gedanken umkreisten meinen Kopf nach den Tagen in Köln und am liebsten hätte ich alles nieder geschrieben, aber manchmal ist es schlauer, sinnvoller und besser seinen Mund zu halten. Aber trotzdem werde ich so wie die Zeit es zulässt noch zu einigen Gedanken Stellung beziehen.

Und wenn wir uns nicht mehr sehen sollten, dann guten Tag, guten Abend und gute Nacht ... ,

Rick Deckard

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