Wenn Liebe so einfach wäre – Nancy Meyers
Meryl Streep, Alec Baldwin und Steve Martin! Was für eine Besetzung! Man fühlt sich irgendwie um zwei Jahrzehnte zurückversetzt. Alle drei (minus eins) Schauspieler haben interessante Comebacks zu vermelden. Meryl Streep wurde auf dieser Seite bereits mehrfach gelobt. Alec Baldwin macht offensichtlich eine ähnliche Metamorphose wie die Streep mit. Seit der furiosen amerikanischen Serie „30 Rock“ ist er wieder im Geschäft und zudem mit einem neuen famosen Image ausgestattet. Einzig und allein Steve Martin schlurft etwas hinterher. Abgehängt!? Seit Jahren keinen guten Film und sichtlich gealtert bekommt er wenigsten in dem neuen Nancy Meyers Film zwei, drei gute Szenen.
Die dreifache Mutter Jane lebt in einem „Schöner-Wohnen-Haus“ in Kalifornien. Jane hat ein kleines Bistro. Geldprobleme und beruflicher Stress sind für sie offensichtlich Fremdwörter. Zeitgleich verliebt sie sich in ihren Ex-Mann (Baldwin) und in den Architekten (Martin). Es gibt einige gute heitere Komplikationen, wunderschöne Aufnahmen einer heilen Welt und drei gute Schauspieler zu sehen.
Nancy Meyers Filmwelt ist begehrenswert für ein spezielles Publikum. Der Film an sich ist sehr peinlich und hat leider keine Substanz. Die Männer sind keine Männer mehr und die Frauen stecken im Schatten ihrer Beziehungen fest. Eine Außenwelt findet nicht statt. Selbst die Kinder sind so perfekt, dass sie nie Probleme machen und selbst einen Joint ablehnen, den die Eltern rauchen.
Weil ich romantische Komödien mag und mich auch an Howard Hawks erinnern kann, bin ich allerdings nicht böse um diese unglaubwürdige Welt die uns dort gezeigt wird. Der Film ist extrem konservativ und steht auch dazu. Warum also nicht mal wieder Leoparden küssen…
Alan Lomax