The Wire - 2. Staffel

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  28. Mai 2011, 16:47  -  #Fernsehen

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Die Serie fängt langsam an Gestalt anzunehmen.

Immer neue Charaktere kommen hinzu, die Handlung wird von Folge zu Folge komplexer, bleibt aber immer übersichtlich. Es gelingt den Drehbuchautoren präzise Charakterzeichnungen zu entwerfen und die (frustrane) Arbeit der Polizei von Baltimore nachzuzeichnen. Wie sehr banale Eitelkeiten, Stolz, Gier nach Macht und Erfolg und Starsinn letztendlich die Geschicke von Menschen leiten wird überdeutlich und eines wird hier mit Sicherheit nicht porträtiert: Der amerikanische Traum. 

Hier spielt alles in dreckigen Hinterhöfen, Bars, heruntergekommen Vierteln, gezeichnet von Elend und Trostlosigkeit. Wie sich Kriminelle das zu eigen machen, warum sie den Gesetzeshütern immer einen Schritt voraus sind, das erinnert zuweilen in der realistischen Machart an William Friedkin's Klassiker 'French Connection'.

Ausserdem wird ersichtlich wie im Melting Pot Amerika die Dinge funktionieren, was die Beweggründe für die Legalen und Illegalen sind, wie sehr v.a. auch Religion und Herkunft die Motoren menschlichen Antriebs sind. Das ist zum Teil sehr erhellend.

Der Vorteil der Serie ist zudem, dass es insgesamt zwar nur "wenige" Folgen gibt, dafür aber sind diese fast eine Stunde lang. Sobald der Vorspann mit dem Song von Tom Waits beginnt wähnt man sich in einer anderen Welt. In der 2. Staffel wechselt der Schauplatz an den Hafen und das Dickicht aus Gewerkschaften, Polizei-Integrität, Neid, Drogen- und Menschenhandel wird gelöst, es werden aber auch neue Fragen aufgeworfen. Charaktere und Handlungsfäden aus der ersten Staffel werden aufgenommen und mit neuen verbunden.

Da es keine unsinnigen Cliffhanger gibt, sondern eine klare, präzise Storyline schliesst man nach jeder Staffel ab und ist glücklich, dass es bald weitergeht.

Denn man kann erahnen welche Auswüchse das alles annehmen wird:

Grosses Epos!

Grüsse aus Baltimore,

Rick Deckard

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