The Electronic Anthology Project
Auch wenn ich mühelos, wochenlang auf alles weltliche verzichten kann. Musik bleibt wichtig und unverzichtbar! Insbesondere die großen alten Hymnen, Songs und filmhistorischen Kompositionen haben mich in Spanien treu begleitet.
Trotzdem ist die Neugierde auf neue Erscheinungen und Veröffentlichungen unendlich groß gewesen. Der langsame Einstieg in die Urbanität via Bilbao, Bordeaux und Paris war richtig und das jetzige aufeinander treffen mit all den Dingen die mir (auch) wichtig sind, macht Spass und ist mit einem leeren Kopf umso aufregender.
Es gibt so viele gute, erwähnenswerte und unfassbar schöne Musik, dass ich mich selbst in meinem Überschwang bremsen muss.
Am gespanntesten war ich auch das neue Magic Numbers Album. Welches an anderer Stelle ausführlich besprochen werden wird.
Am häufigsten und intensivsten hat mich das Seitenprojekt meiner Lieblingsband Built To Spill fasziniert. Bei dem "The Electronic Anthology Project" hat die seit vielen Jahren beste Gitarrenband auf eben das Hauptinstrument verzichtet und alte Klassiker komplett elektronisch umgesetzt. Aber Alan, höre ich sie rufen, sich selbst zu covern und dann noch elektronisch, ist doch langweilig und irgendwie abgenutzt! Richtig der Ansatz ist uninteressant, aber in diesem Fall kompelx, wunderschön, anmutend und ein Geschenk an die Fans!
Die Männer um das Genie Doug Martsch, legen hier ein wesentlichen Remix-Geniestreich der Neuzeit vor, der sich durchaus mit dem ersten Remixalbum der Weltgeschichte "Love & Dancing" von The Human League vergleichen lässt. Als Beweisführung und Anspieltipp empfehle ich "Age I Felt". Der Song kann auch vom inhaltlichen Ansatz als Verkaufsargument für diese fantastische Platte herhalten.
Built to Spill haben sich nicht neu erfunden, auch ist das hier kein Spassprojekt, sondern großartiges Handwerk, Kunst und Selbstverständnis. Grandios!
Alan Lomax