Sushi, Thai Curry und Astra Bier

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  11. März 2012, 09:45  -  #Genuss: Essen & Trinken

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Liebe Leserinnen und Leser!

Machen wir uns nichts vor: die meisten Hotels, v.a. die der gehobeneren Klasse, sind nicht deswegen so bekannt, weil ihre Zimmer einzigartig ausgestattet sind, sondern aufgrund des Service, der Küche und der Bar. Und wenn wir ehrlich sind: im Zimmer halten wir uns sowieso nur zum schlafen auf.

Anfang letzter Woche hielt ich mich für 3 Tage in einem solchen Hotel in Hamburg auf. Ich liebe Hotels. Besonders die, die eine weitläufige Atmosphäre verströmen und den Duft des Mondänen. Unscheinbar in der Nähe der Reeperbahn gelegen im Stadtteil St. Pauli steht man vor einem roten Backsteinbau.

Betritt man das Hotel, befindet man sich von einer Sekunde auf die andere in einer Parallelwelt. Alles ist gediegen, futuristisch, dunkel-warm. Eine Mischung aus Retro-Ambiente und Future-Design becirct die Augen und das alles in einer Räumlichkeit, in der bis in die 80'er Jahre Kohle angeliefert und gestapelt wurde. Bis wieder einmal Menschen auf Ideen kamen und ihre Fantasien umsetzten.

Das Prunkstück des Hotels ist die Bar, der Lounge Bereich und das Restaurant. Geräumige runde Ecken luden ein zum Plausch auf plüschigen Materialien. Warmes Holz und dunkle Flure sorgten für ein behagliches Gefühl.

Die Bar, langgezogen und mit ausreichend Raum um sich auszubreiten, lud förmlich ein Platz zu nehmen. Das was sich meinem Auge bot war in einer dezenten Beleuchtung verlockend, v.a. die erlesene Auswahl an Single Malts. Der Bar gegenüber kleine Tische auf denen kleine gläserne Behälter standen mit leckeren Nüssen. Wie heisst es so schön:"When you're in Rom, do as Romans do!" Also keinen Gedanken an Cocktails oder Single Malts verschwendet, sondern das Astra Bier genossen.

Von der Bar nach links abfallend das sehr geräumige Restaurant. Am Abend saß ich an einem Ende des hohen Raumes umgeben von Hamburgern und Touristen jeglicher Couleur. Kellner mit guter Laune aus asiatischen Ländern bedienten uns. 

Ich hatte Sushi bisher noch nie probiert und war am überlegen. Roher Fisch, wie auch immer zubereitet, war und ist nicht mein Geschmack. Prompt wurde mir Fleisch-Sushi angeboten. Keine Frage: das war ein Kompromiss angepasst an den Geschmack westlicher Vorlieben. Aber was ich geboten bekam und wie es v.a. schmeckte war einzigartig. Ente, Rind und Huhn umgeben von Kome und Nori-Blättern. Dazu Soja-Soße und Wasabi. Da mir bekannt war, dass die Japaner Sushi mit den Händen essen und der Sushi-Chef bereits mit Wasabi würzt, ass ich mit der Hand und ohne Wasabi.

Ein unglaublicher Genuss war das.

Ein Genuss, weil ein solcher Geschmack mir zum einen nicht bekannt war und die Portionen förmlich dazu einluden Pausen zu machen und sich nebenbei zu unterhalten. Ich beobachte den Sushi-Chef, der mit Muße und Ruhe trotz des Gewimmels um ihn herum ohne Ablenkung weiter arbeitete. Bemerkenswert.

Das Auge isst mit: Das Sushi wurde auf einem dekorativen Holzboot dargeboten.

Nach diesem Einsteig hätte ich aufhören müssen, aber die Verlockungen der Karte waren zu groß. Als Hauptgang bekam ich ein Thai Curry serviert mit Basmati Reis, eine Sorte, die ich ausserordentlich liebe. Das Thai Curry war ein Gaumenschmaus: dünne Scheiben Hühnchen, frisches auf den Punkt genau bissfestes Gemüse in einer herrlich scharf-pikanten Soße mit genau der richtigen Prise Ingwer und rotem Pfeffer.

"Kein Genuss ist vorübergehend, denn der Eindruck, den er zurückläßt, ist bleibend."

Johann Wolfgang von Goethe

Es war ein wunderbarer Abend in einer aufregenden Stadt mit vielen neuen Inspirationen. Eine dieser lautet: mal wieder selbst zu kochen!

Aus dem Mekong-Delta,

Rick Deckard

Bildquelle: Copyright akakiko.de


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