Star Trek: Into Darkness - J.J. Abrams

von Rick Deckard  -  19. September 2013, 15:51  -  #Filme

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J.J. Abrams beherrscht das Vokabular des Star Trek Franchise perfekt. Er setzt die bekannten Bausteine neu zusammen und erschafft dadurch Filme, die nie zuvor ein Mensch gesehen hat.

Das Kino, unendliche Weiten.

Into Darkness, die Fortsetzung der Star Trek Reihe, ist tadelloses Popcorn Entertainment mit hohen Schauwerten und einer fast atemlosen Flut an Bildern. Im Grunde könnte man den Film als einen modernen Science Fiction Action-Klassiker bezeichnen. Im Kino, im dreidimensionalen Format, muss er eine wahre Augenweide gewesen sein.

Regisseur und Autoren gehen weiter sehr geschickt bei der Neugestaltung vor. Diejenigen, die nur diesen und den ersten Teil des reboot kennen, brauchen keinerlei Vorkenntnisse um den Film bzw. das Star Trek Universum zu verstehen. Alles erschliesst sich von alleine. Die anderen, die mit der Serie und den alten Filmen aufgewachsen sind, werden ihre wahre Freude erleben. Der Film ist gespickt mit Zitaten und Querverweisen, diese sind aber nicht blosses Plagiat, sondern eine originäre Weiterentwicklung.

Im zweiten Abenteuer sieht sich die Crew der Enterprise einer Bedrohung in Form eines einzelnen Kriminellen ausgesetzt, dessen Motive sich im zweiten Teil der Handlung erschliessen und Kenner schmunzeln, ja lachen lassen. Nach einem haarsträubenden Abenteuer auf einem fremden Planten erhält das Team um Cpt. James T. Kirk eine heikle Mission aufgebürdet, deren weitere Entwicklung auf höchst dramatische Weise in einem packenden Finale mündet.

Die zwei Stunden vergehen dabei wie im Fluge und sowohl "Trekkies" als auch Science Fiction Fans kommen dabei voll auf ihre Kosten. Die Action-Szenen sind atemberaubend fotografiert und geschnitten, die Bilder von epischer Wucht. Es bleibt kaum Zeit zum Luft holen. Das ist aber keineswegs belastend im Sinne einer stakkatohaften Bilderwut, sondern angenehmes Entertainment.

Es gibt spektakuläre Sequenzen, die das Herzen eines jeden Kinoliebhabers jubeln lassen. Man muss es Abrams und Lindelof lassen: Sie haben genau aufgepasst und wissen wie das Publikum zu leiten ist. Neben Action und Dramatik gibt es auch eine erstklassige Prise Pathos, Buddy Movie und Spuren von Romantik.

Die schauspielerischen Leistungen spielen bei einem solchen Event, muss man schon sagen, keine Rolle, sind aber durchwegs solide. Tiefgang braucht keiner zu ewarten. Benedict Cumberbatch ragt ein wenig hervor, wenn auch er wie Chris Pine zu wunderbarem Over-Acting tendieren, was sich insbesondere bei ersterem in der deutschen Synchronisation bemerkbar (negativ) macht. So, wie man Shakespeare im klingonischen Original lesen sollte, so empfiehlt es sich nach dem ersten Durchgang den Film im englischen Original zu sehen.

Into Darkness zeigt unmissverständlich, welches Talent J.J. Abrams besitzt. Ich freue mich und habe keine Zweifel, dass er der ideale Regisseur sein wird, um nach dem Trek der Sterne , den Krieg der Sterne in ein neues Zeitalter zu führen.

Neu ist das alles nicht, gewiss, aber wann hat sich populäre Kultur jemals neu erfunden?

Von der Brücke

Rick Deckard



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