Spartacus: Blood and Sand (Kein Spoiler)

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  2. Juni 2011, 15:13  -  #Fernsehen

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Ein Kollege von mir stellte mir die Serie so vor: Rohe, brutalste Gewalt, explizite Pornographie, unterste Schublade, was die Wortwahl der Dialoge angeht und komplexe Charaktere! Perfekt habe ich gedacht, her damit!

 

Die Serie des amerikanischen Bezahlsenders Starz, spricht unsere niedrigsten Instinkte an. Ganz bestimmt auch ein Grund, für den unglaublichen Erfolg von Spartacus.

 

Nicht zu letzt wegen diesem Erfolg ziehen alle anderen Sender mit historischen Heldendramen nach. „Games of Thornes“ (HBO) besteht trotz, Play-Offs im US-Baseball und mit “Camelot” (auch Starz) bricht alle Zuschauerrekorde.

 

Ähnlich wie in den sechziger Kinojahren, befinden wir uns was Serienkunst angeht, offensichtlich, kurz vorm Golden Age und dann dem New Hollywood TV (sic. Kino/Cinema).

 

Historische Stoffe waren in den späten fünfzigern, frühen Sechziger Jahren ebenfalls sehr populär und die Studios überschlugen sich mit der Produktion von stundenlangen, bildgewaltigen Epen.

 

Spartacus ist auch bildgewaltig, allerdings nichts für schwache Nerven und Menschen, die eben diese, nicht in Einzelteilen ertragen können! Die visuelle Umsetzung erinnert stark an die Comicverfilmung „300“. Aber auch weite Teile der Handlung sind moralisch an Snyders Film angelegt. 300 wollte der Regisseur als eine Geschichte verstanden wissen „die sich eine Gruppe unmoralischer Menschen“ erzählen würde. Also stark übertrieben! Das kann man wohl auch zu der visuellen Umsetzung sagen, wenn einen in famoser HD-Qualität Tonnen von Blut entgegen strömen

 

Aber es ist keine Frage, die künstlerische Umsetzung und die übertriebene Darstellung machen den Reiz dieser Serie aus.

 

Historisch gesehen ist natürlich vieles Fragwürdig und auch die Geschichte ähnelt nur Phasenweise an das historische Vorbild.

 

Der thrakische Führer Spartacus widersetzt sich dem römischen Befehlshaber Claudius Glaber, wird von seiner geliebten Frau Sura getrennt und findet sich noch bevor er wieder zu sich kommt im Ludus des Gladiatoren“ausbilders“ Quintus Lentulus Batiatus wieder. Dieser wird famos vom britischen Schauspieler John Hannah dargestellt, der schon jetzt einen Sonderstatus aller Schauspieler in der Welt der Serien einnimmt. Spartacus Überlebenskampf beginnt. Getrieben von der leidenschaftlichen Liebe zu seiner Frau, überlebt er die perverstesten Kämpfe der Kino- und Fernsehgeschichte und gerät in die klassischen Techtelmechtel der „besseren“ Gesellschaft. Die natürlich zu Zeiten Roms von einer unfassbaren Dekadenz geprägt war. Welch ein Glück für uns und die Geschichte ;-)

 

Die Ausstattung der Serie, die Bildqualität, die Bildgewalt und alle Darsteller sind wie gewohnt furios. Hauptdarsteller Andy Whitfield ist während des Drehs an Krebs erkrankt und wurde wohl in späteren Staffeln ersetzt. Offensichtlich geht es ihm aber trotzdem wieder gut. Dazu kann ich noch nicht viel sagen, da ich mitten in Staffel 1 stecke. Bis dahin glänzt Whitfield durch gutes Aussehen, Körperlichkeit und Leinwandpräsenz. Außerdem hat er als Schauspieler die Chance bekommen an einigen der besten Kampfsequenz aller Zeiten (bewusst erwähnt) teilzunehmen.

 

Im besten Sinne ist Spartacus kopflose Unterhaltung, die aber spekatkulär umgesetzt ist. Ein MUSS für jeden Mann und jede Frau die für einen guten Actionfilm, auch mal den Verstand ausschalten kann und sich perfekt unterhalten lassen will.

 

Die Freude auf die nächsten Episoden ist gnadenlos groß

 

Alan Lomax

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