Smashing Pumpkins – Köln, 20.06.2013

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  21. Juni 2013, 08:53  -  #Populäre Musik

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Bin ich froh, dass ich kein Smashing Pumpkins Fan bin. Es gibt wohl kaum eine Band der –besten 50 Bands überhaupt (objektiv)– die ihren Fans mit Auflösungen, Drogentoten, Absagen, Auferstehungen und Umbesetzungen so viel Kopfschmerzen versucht hat, wie die Band um den exzentrischen Sänger Billy Corgan.

Erst im November 2011 wurden vier von fünf Konzerten wegen zu wenig Ticketverkaufen gecancelt. 2013 ist alles anders. Das aktuelle Album „Oceania“ gilt bei Kritikern und Fans als erneut wegweisend und die einzige Clubshow in der schnöden Live Music Hall in Köln ist bereits seit Wochen ausverkauft, bevor sich die Band als Headliner auf die größten Alternativen Festivals der Republik und Europas wagen.

Die „künstliche Knappheit“ der Tour schürt natürlich auch die Erwartungen der Fans an diesem Abend in der hässlichen, viel zu warmen und natürlich viel zu vollen Industriehalle als exklusive Liveshow angekündigtes Konzert .  

Aber alle Erwartungen dürften bei diesem für Fans wohl legendären Konzert erfüllt worden sein. Was wir sehen ist eine funktionierende Band, mit einem unglaublich präsenten Billy Corgan und  einer sehr langen Setlist, die einem par Force Ritt durch die Samshing Pumpkins Geschichte glich.

Wie gesagt, ich war nie der größte Pumpkin und kann auch gar nicht genau erklären, warum dies der Fall ist. Insbesondere die melodiösen elegischen klassischen Pumpkins-Songs haben zumindest immer große Aufmerksamkeit bei mir erregt.

Das neue Album „Oceania“ finde ich in Gänze verblüffend hymnisch, dicht und ziemlich zeitgemäß.

Corgan selbst ist ein Crooner und unterhält während des sehr langen Konzertes sehr Rockästhetisch. Dabei geht alles! Vom breitbeinigen Pathosproll bis hin zum obercodierten Intellektuellen.

Neue Platte, alte Hits, legendäre Coverversionen (Bowie, wiedermal!), eine besessene Show! Man darf gespannt sein wie es weiter geht und ob der Pumpking Corgan tatsächlich in der Lage ist mit dieser Runderneuerung im Rücken einen neuen Zyklus zu starten. Dass der Mann und seine Fans von einander Besessen sind, ist wohl die stimmigste Erkenntnis, eines für mich ansonsten anstrengenden, weil wetterfühligen Abend und dann für mich sehr nassen Abend!

Denn eine kurzweilige Zigarettenpause bei starkem Regenguss, beendete meinen Konzertabend frühzeitig. Zu dumm aber auch, dass ich die angesammelten 30 Liter Regenwasser auf dem Becks-Bier-Stand als kühle Dusche ab bekommen musste und keine Chance für ein Comeback in die fünfte Reihe zu meinen Freunden sah.

„My love is Winter“

Alan Lomax       

P.S.: @Kürsche: Falls Du das hier lesen solltest und ja nun Vater bist, können ein paar Taler mehr vielleicht auch nicht schaden! An Deiner Stelle würde ich Corgan für das Songklauen rechtlich belangen! Höre dazu bitte „One Diamond, One Heart“! Aber ich will mich nicht einmischen;-)

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