Sherlock Holmes von Guy Ritchie

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  29. Mai 2010, 08:17  -  #Filme

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Als Kind bekam ich einen dicken Band geschenkt mit den Geschichten um den berühmten Detektiv aus der Baker Street 221 B mit seinem treuen Freund Dr. Watson und ich verschlang alle Geschichten mit Begeisterung. Zu faszinierend waren diese Erzählungen, insbesondere der Klassiker 'Der Hund von Baskerville' hatte es mir angetan. Sir Arthur Conan Doyle hatte einen Mythos erschaffen. Dass es bis heute unzählige Verfilmungen dieser Bücher gibt verwundert einen nicht, der Charakter des Detektiven drängt sich einem förmlich auf.

Nun hat sich sich Guy Ritchie an den Stoff gewagt und nach 120 min muss ich sagen, dass es ihm gelungen ist, diesem frischen Wind einzuhauchen. Der Film unterhält von der ersten bis zur letzten Minute, ist rasant erzählt und sehr humorvoll dazu. Neben der spannenden Geschichte sind es v.a. die Dialoge zwischen Holmes und Watson, die einen immer wieder erheitern und es gibt hier und dort wunderbare Einzeiler und teils wunderbar sarkastische Untertöne.

Die Chemie zwischen Jude Law und Robert Downey Jr. ist absolut perfekt, beide ergänzen sich wie die Seiten einer Medaille und schieben sich die Bälle gekonnt zu. Fast gäbe es hier 2 Hauptdarsteller, wenn Downey Jr. nicht so präsent wäre. Man ist wirklich beeindruckt von ihm und hofft auf weitere gute Rollen. Seine Darstellung hält die exakte Balance zwischen nötigem Ernst und Komödie. Er schafft es Holmes als leicht verschrobenen und zwiespältigen Charakter darzustellen, der die Situation stets im Griff hat. Ritchie verzichtet trotz der Modernisierung auf bestimmte verbale Floskeln und greift in der Sprache auf vergangene Zeiten zurück, was dem Film noch mehr Charme gibt.

Holmes und Watson versuchen in dem Film einem Bösewicht namens Lord Blackwood auf die Schliche zu kommen, der mittels schwarzer Magie und einer Bande von Kriminellen und Politikern nicht England, sondern gleich die ganze Welt beherrschen will. Das spannende ist, das der Zuschauer bis zum Schluss im ungewissen darüber gelassen wird, ob es sich hierbei um Fantasy oder Realität handelt. Um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen müssen die beiden jede Menge Rätsel lösen, sich mit Gangstern und Halunken in erstklassigen Kämpfen prügeln, sich schönen Frauen hingeben und widerstehen, bis es an historischen Schauplätzen zum Finale kommt. London zeigt sich hierbei als moderne und auch schaurig-schöne Stadt in türkisfarbenen und braunen Schattierungen.

Was mich natürlich schon damals, als auch jetzt im Film fasziniert hat ist die analytische Gabe von Sherlock Holmes. Mit Logik und Akribie werden die Unklarheiten in Einzelteile seziert und schlüssig zusammen gesetzt. Wunderbar. Das lustige hierbei ist, dass die Drehbuchautoren, Ritchie und natürlich auch Downey Jr. eben diese Fähigkeit des Super-Detektiven mit einem wohl gemeinten Augenzwinkern darstellen.

Lediglich die CGI lassen den Film manchmal etwas unwirklich erscheinen, aber das alte London nachzubauen wäre dann doch etwas zu teuer geworden. Das ist aber auch die einzige Kritik, die man dem Film anlasten kann, ansonsten ist er blendende, sehr lustige und kurzweilige Unterhaltung. Die mässigen Kritiken die dem Film entgegen gebracht wurden kann ich nicht teilen.

Hoffentlich gibt es eine Fortsetzung!

Rick Deckard

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