Se7en Revisited - Ein Dialog zum Film von David Fincher
Mr. Lomax!
In Ausnahmefällen wie diesen schlage ich vor, wie diskutieren gemeinsam über den Film direkt hier im Artikel, sonst nimmt die Anzahl der Kommentare ausufernde Formen an. Herzlichst sind natürlich auch die Leser eingeladen.
Einleitend möchte ich sagen, dass 'Se7en' mit 'Psycho' von Hitchcock der verstörendste und zeitgleich meisterhafteste Film ist, den ich je gesehen habe. Vom Anfang, von der ersten Sekunde bis zum Ende, bis zum Abspann (der im übrigen aufwärts läuft!) habe ich selten einen Film gesehen, der dermassen perfekt ist, und zwar in allen Einzelheiten und Details. Er wirkt noch immer, nach all den Jahren und des wiederholten Sehens. Hoch emotional, abgrundtief böse und geradezu einladend für eine differenzierte Nachbetrachtung nach all den Jahren. Bevor ich mich in grenzenloser Euphorie verliere, möchte ich auf die Ausgangsidee des Beitrags verweisen und mit einem Statement den Dialog starten.
Eine der Kernszenen des Films ist die Unterhaltung die Pitt und Freeman an der Bar führen, kurz vor dem Finale. Hier kommt zum Ausdruck, worum es u.a. auch in den Film geht. Alt und Jung, Hitzkopf und Weise sitzen zusammen und bringen ihre Einstellung zur Welt zum Ausdruck. Freeman ist der Abgeklärte, sieht kein gutes Ende auf sie zukommen, kritisiert die Apathie der Menschen. Er tut das aus seiner Jahrzehnte langen Berufs- und Lebenserfahrung und betrachtet die Welt mit Distanz und einem Hauch an Fatalismus. Pitt wehrt sich gegen diese Einstellung und kritisiert Freeman für seine Sichtweise, die wie wir wissen sich am Ende als die richtige herausstellen wird. Ich kenne diesen Konflikt im übrigen auch wiederholt aus dem Alltag. Ein ganz wesentlicher Dialog im Film.
Was denken Sie Mr. Lomax?