Queens of the Stone Age - …Like Clockwork
Nachhaltigkeit nennt man das wohl in Neudeutsch! Noch immer stehen ich im starken Einfluss der musikalisch harten und körperlichen Auftritte von Shellac, den Swans, Neurosis und Bob Mould auf dem Primavera Sound Festival in Barcelona vor ein paar Wochen.
Das neue „…Like Clockwork“ Album von QOTSA kommt da gerade recht. Auf geheimnisvolle Weise fügen die Männer um den ewig coolen Josh Homme die Agenda der härteren artifiziellen amerikanischen Undergroundmusik zusammen.
Zufall ist das natürlich nicht, sondern ehr ein Geschenk des Himmels, da sich meine musikalische Wanderung auf dem Breitengrad der –sagen wir mal– etwas weniger freundlichen Musik passend fortsetzt.
Es macht keine Sinn sich mit dieser Band auseinanderzusetzten, wenn man Josh Homme unsympathisch findet und sich keine Mühe für seine Vitae gibt. Homme ist das getriebene Efant Terribel der Band. Ein merkwürdiger Type, den man zwar gerne zu Besuch hätte, aber bestimmt auch froh ist, wenn er wieder geht und nichts schlimmeres passiert ist. Homme ist eine tickende Zeitbombe. Kein brutaler Typ im eigentlichen Sinne, aber immer latent gewalttätig, unruhig, vielleicht manisch. So ist auch die neue Platte. Vielleicht sogar mit einem Schuss Schizophrenie, auf der gerne dargestellten Psychoebene der Band.
Die sechste Platte der ewig falsch beschriebenen „Wüstenrocker“ hat viel zu bieten. Insbesondere Abspaltung von der Persönlichkeit, weil es eben, im positiven Sinne keine gibt. Die Platte ist sehr langsam, sehr schwer und sehr böse. Und dabei muss man aufpassen, bei der Wortwahl. Böse für Wütend und schwer für kompliziert, trifft es einfach. Und vor allen Dingen ist diese Platte im Vergleich zu vielen Platten, die heute so veröffentlicht werden kontrolliert. Im Universum der Band gibt es keine musikalischen Zufälle. Dass ist alles wohl getaktet, gemischt und komponiert. Und zwar nicht unbedingt auf einer vier Akkorde Basis, sondern ehr auf komplexen Songideen. Und diese sind -wie Josh Homme- vielfältig und sprunghaft.
Ich hasse es im Zusammenhang von Plattenbesprechungen, den ewigen Bowie Vergleich zu ziehen. Aber was solls: Diamond Dog ist hier einfach da und sehr oft erinnert mich das alles an die längst vergessene Wichtigkeitsband The The. Hören Sie mal „Smooth Sailing“ und auch mal wieder Matt Johnsons Meisterwerke.
Man könnte stundenlang weiter schreiben. Über geniale Auftritte, über Gitarren und grandiose Bandmitglieder, über eine sehr interessante und derzeit bestimmende Rockband. Aber man muss auch entdecken wollen/können. Und das kann man in diesem Universum der Band.
…like Clockwork! …wird einer der musikalischen Denkzettel der Jahres 2013 sein!
Alan Lomax