Predators - Nimrod Antal und Robert Rodriguez versuchen sich an einer Fortsetzung

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  7. November 2010, 11:09  -  #Filme

Predators

Der Film hat keinen Anfang und kein Ende, aber einen prächtigen Mittelteil, das ist das kuriose. Der Streifen ist ein B-Movie, also Logik und Anspruch bitte aussen vor lassen. Ist der Film gelungen? Ja und Nein. 'Predator' ist wie 'X-Men', 'Harry Potter', 'Iron Man' usw. und so fort Franchise. Man versucht den Erfolg über Generationen hinweg fortzutragen, weil man Potential, besser Erlös wittert. Das Original von John McTiernan mit dem legendären Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle ist unerreicht und ein Klassiker des Science-Fiction/Action-Kinos der 80'er Jahre. Jahre später wurde eine Fortsetzung mit Danny Glover gedreht, die als bald indiziert wurde und nur in einer geschnittenen Version erhältlich ist. Ich fand die Fortsetzung im Gegenteil zu den Kritiken sehr gelungen.

Nun also im Jahre 2010 machen sich Antal und Rodriguez daran dem Stoff neues abzugewinnen. Das haben sie aber leider nicht geschafft, denn viel zu viele Fragen blieben offen und alte werden nicht geklärt. Das bei Seite gelassen und auch die Tatsache, dass es sich hier nicht um Sir David Lean & Sam Spiegel handelt eröffnet Perspektiven, hauptsächlich die eine sich unterhalten zu lassen und das tut 'Predators', wenn man Filme solcher Art mag: Movies ohne Sinn und Verstand mit Trash Appeal.

Zu Anfang sieht man Adrien Brody (!) in der Luft, der verzweifelt versucht seinen Fallschirm zu öffnen. Er landet mitten im Dschungel, weiss nicht warum, weiss nicht wo er ist und was das Ganze soll. Fragen die auch nach dem Ende ungeklärt bleiben. Nach und nach landen andere neben ihm, u.a. Hackfresse Danny Trejo, und die Truppe macht sich auf das Rätsel zu lösen. Diese Momente im tropischen Dschungel sind spannend, dass muss man dem Film attestieren und die "Überraschung" gross, ist das Rätsel um den Ort des Geschehens einmal gelüftet.

Danach kommt die klassische "10 kleine..." Philosophie zum Zuge und nach einigen Wendungen und einem billigen Cameo Auftritt eines alten Helden kumulieren alle Stränge im dramatischen Finale. Dazwischen gibt es jede Menge 'Hide & Seek', Verfolgungsjagden und alt bekannte dramaturgische Muster. Brody ist grossartig fehlbesetzt und versucht aus seiner Rolle das Beste herauszuholen. Es gibt Momente voller Humor, Verweise auf das Original, Spannung und Action. Das sind ja gleich vier Dinge auf einmal. Das geht nun wirklich nicht? Doch das geht.

In den 80'er Jahren gab es eine Zeit wo genau diese Pfeiler eine Reihe billiger Action Filme in Videotheken an den Mann brachten und die Massgabe war klar: 'Video rein und Alltag raus'. Wer diese Prämisse als Leitbild beherzigt, dem wird 'Predators' gefallen, wer das Drama mit Anleihen zu Shakespeare sucht, der sollte sich Kenneth Branagh oder Laurence Olivier zuwenden.

John Debney hat eine Musik mit klarer Reminiszenz an den grandiosen Action Score von Silvestri geschrieben und es hat Spass gemacht diese nebenbei zu hören.

Hätten sich die Drehbuchautoren mehr Mühe gegeben wäre der Film ein würdige Fortsetzung geworden, so reicht es für 103 unterhaltsame Minuten mit Popcorn und Cola.

Rick Deckard

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