POW! - Justified 3. Staffel
Kurz, schnell, knackig. Geschliffene Dialoge, erstklassige Action und ein sympathischer Held. Justified in der 3. Staffel macht dort weiter, wo die Serie einst begann. Kein Qualitätsverlust, keine verzweigten Nebenhandlungen, kein unnötiger Ballast. Neue Gangster tauchen auf und inmitten eines Dickichts aus Korruption, Lüge und Gewalt zieht der Deputy U.S. Marshall Raylan Givens einsam seine Bahnen, seinem Ehrenkodex folgend. Clint Eastwood und die Samurais aus dem fernen Osten lassen grüssen. Für Western-Fans (wenn es noch welche geben sollte) ist diese Serie ein absolutes Muss! Im Grunde ist es eine Geschichte aus dem Wilden Westen in die Neuzeit verlegt. Nur spielt sie nicht in den Weiten der Prärie, sondern im Hinterland von Kentucy, dort wo Pferde grasen und der berühmte Bourbon produziert wird. In der 3. Staffel taucht aus Detroit ein neuer Bösewicht auf und Schauspieler Neal McDonough liefert als Robert Quarles eine Glanzleistung. Wirklich. Verschrobene und vollkommen durchgeknallte Charaktere dieser Art sind eher selten geworden. Jede Menge Lacher sind garantiert. Neben der tougen Inszenierung haben es die Dialoge in sich. Die Serie folgt in Motiven einer Geschichte des Autoren Elmore Leonard, der letztes Jahr im August verstarb und für seine Kriminalromane berühmt wurde. Ich habe seine Bücher bislang nicht gelesen, aber kann mir seinen Stil gut vorstellen. Die Unterhaltungen in der Serie quellen über vor Sarkasmus und Ironie und sehr viel spielt sich zwischen den Zeilen, als auch auf den Gesichtern der Schauspieler ab. Justified ist im vollkommen überbewerteten und zu Unrecht gehypten Serienzeitalter (Serien gibt es seit Anbeginn des Fernsehers) eine echte Ausnahme, aber das werden die anderen auch über ihre Lieblingsserie sagen. Wie dem auch sei. Wer kurzweilige, humorvolle und zügige Unterhaltung geniessen will: Hier ist sie.
Mit einem Bourbon in der rechten,
Rick Deckard