Oh death, I’m not ready - Eine kurze Erinnerung an Vic Chesnutt

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  19. Januar 2010, 19:54  -  #Populäre Musik

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http://vicchesnutt.com/home/audio/

Ich habe Vic Chesnutt Ende der achtziger Jahre mal im Vorprogramm von Fugazi gesehen. Was heute wie ein Titel der neuen Tocotronic Scheibe klingt, war damals, für einen alles aufsaugenden Musikinteressierten Mann, ein großes Ereignis. Vic hat mich die folgenden Jahre eigentlich immer begleitet. Natürlich, mal habe ich ihn nicht gehört, dann aber wieder intensiver und tiefergehend. 

Sicherlich kann man Seiten über das Oeuvres von Chesnutt schreiben. Ähnlich wie bei Bob Dylan benötigt man allerdings alle Zeit der Welt. Die uns der amerikanische Songwriter eigentlich immer vermittelt hat. Hey, hört mal zu! Musik hat was mit Gefühl, Text etwas mit Lyrik und Verstehen etwas mit Verstand zu tun.

Vic Chesnutt ist am 25. Dezember 2009 gestorben. Er war so ziemlich auf jedem wichtigen Plattenlabel der Welt, hat 15 Alben veröffentlicht und hat wahrscheinlich mit jedem wichtigen Musiker seiner Generation zusammengespielt. Er hat Pech gehabt in seinem Leben und in vielen seiner Songs ist das Thema Depression tragend. Allerdings immer angereichert mit einer merkwürdigen positiven Grundeinstellung. Vielleicht Ironie. Auf jeden Fall war er ein Dichter und das sagt man über die wenigsten Musiker!
 
Wie tief der Schmerz sitzt, kann man sich auf dem o. g. Download-Link einer EP anhören. Ähnlich wie bei der authentischen und befreundeten Band Lambchop aus Nashville kann dort noch einmal nachvollzogen werden, was spürbar intensiv vorgetragene Musik mit einem anstellen kann.

Alan Lomax 

 
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