Noah & The Whale – Last Night On Earth

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  26. März 2011, 15:19  -  #Populäre Musik

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Wer die Platte "The First Days of Spring" noch nicht kennt, sollte dies schleunigst nachholen. Wer den dazugehörigen Film (Visualisierung der Musik) noch nicht kennt ist selbst schuld. Ich habe es oft genug erzählt, dass ist wundervoll.

Wie auch immer es sei, aber man muss etwas auf triefende HerzSchmerzMusik (HSM) stehen, wenn man die Londoner Band mögen möchte.

Noah and the Whale sind keine spektakuläre Band, die einem mit jedem Song umhaut. Sie sind ehr eine Band zum Anhören, zum Augen schließen, zum Cabriofahren und zum unvermeidlichen Hand aus dem Fenster halten, um Flugzeug mit dem Gegenwind zu spielen.

Wie ist die Musik? Tja, ich finde es ist mehr die poppige Eingängigkeit, als der verschrobene Folk mit dem sie häufig verwechselt werden. Was vielleicht auch an den etwas folki (gibt es das Wort?) Liveperformances liegt. Der Verve der zweiten Platte wird auf "Last Night on Earth" weiterverfolgt. Auch wenn die Scheibe im Ganzen etwas fröhlicher, als nachdenklich klingt. Auf dem Vorgänger mussten offensichtlich noch einige ungeklärten Liebesgeschichten der Bandmitglieder geklärt werden. Was aber bleibt ist diese herrliche, sich auf den Zuhörer übertragende Unaufgeregtheit. Vielleicht liegt die an Mr. Finks Stimme, es ist aber vielleicht auch der Zauber, den diese Band sehr wohl vermitteln kann.

Die Musik von NATW ist sehr bildlich. Sie könnte auch eine Filmmusik sein! Wegen dieser Kraft mag ich sie vielleicht mehr, als viele andere Bands mit gleichem Kaliber. Ich sehe mich mit einem Ipod Bewaffnet in einem Schilffeld. Sehr dicht, großes Dickicht. Immer wenn ich meine Arme zwischen ein paar Stangen stecke um sie zur Seite zur Reissen, sehe ich etwas anderes. Manchmal einen Fastfoodstand, manchmal Morgentau, manchmal ein kühles Bier auf einem Tisch in einem Pub, manchmal einen neuen schönen neuen Film, manchmal das Meer.

Der Film zu "The First Days of Spring" ist schon sehr präsent im Kopf! Lässt sich auch bei den etwas elektronischeren Klängen nicht ganz verbannen. Ist ja aber auch okay.

 

Es ist ein wenig schwer auf dem Teppich zu bleiben, wenn man diese Band nüchtern und nicht ganz alleine hört! Alleine im Kämmerlein, mit ein paar berauschenden Substanzen, lassen einen aber sehr, nein ziemlich euphorisch werden. Und diese Schilfnummer scheint etwas abgedreht zu klingen, aber es ist so. Man hat ständig Bilder vor Augen bei dieser Band. Und wirklich, dass ist doch gut!? Oder! Diese wunderbare akustische Session lässt einen ja dann auch schon wieder an eine andere Band denken. New York und Mr. Fink ist Lou Reed!? Ach, egal, ich mag diese Band, deep!!!

Alan Lomax

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