Moormann - Spielberg - Williams - Strobel - Meisterregisseure und Ihre Komponisten
Auf ein solches Buch habe ich lange auf dem deutschen Markt gewartet. Es war längst überflüssig. Während es im angelsächsischen Raum genügend Literatur zum Thema Filmmusik und Film/ Kino gibt, ist das Angebot an guten Büchern hier eher rar gesät. Seit meiner frühesten Jugend höre und liebe ich die Musik von John Williams und verehre diesen Musiker aus tiefstem Herzen. Seine Zusammenarbeit mit dem ebenso begnadeten Regisseur Steven Spielberg ist legendär und ohne Gleichen im Hinblick auf die Zusammenarbeit eines Filmschaffenden mit einem Komponisten für Filmmusik. Umso erfreuter war ich, als ich von der Veröffentlichung dieses Buches hörte. Es ist eine fast 800 Seiten lange, sehr intensive und äusserst ausführliche Studie zur Fimmusik von John Williams in Verbindung mit den Bildern und der Imagination eines Steven Spielberg. Ich bin zwar erst auf Seite 28 angekommen, aber was ich bisher gelesen habe war absolut faszinierend. Nach einer Einleitung zum Thema und der Erörterung der Zusammenarbeit dieser Künstler sowie einem Kapitel über Funktionen von Filmmusik, werden in der Folge akribisch genau die einzelnen Filme und v.a. die Musik analysiert. Das geht weit über mein Verständnis und Wissen hinaus, da sehr viele Vokabeln aus der Musikwissenschaft verwendet werden die ich nicht verstehe, aber die Leidenschaft und Gewissenhaftigkeit mit der das getan wird sind beeindruckend und beispielhaft. Häufig frage ich mich warum eine bestimmte Szene einen gewissen Effekt hat und wie er erreicht wird - genau dieser Frage (u.a.) geht der Autor nach und wenn die Zeit es im Winter erübrigt werde ich parallel zu den Filmen Kapitel aus diesem Buch lesen. Das ist für einen Cineasten und Liebhaber der Filmmusik ungemein spannend! Jaws und E.T. wird besonderes Augenmerk geschenkt und im weiteren alle Filme nach Genres geordnet. Ein MUSS für jeden, der sich für das Kino und Filmmusik interessiert.
Vielen Dank Dr. Moormann für dieses gewaltige Werk!
Mr. Lomax hatte es bereits angekündigt: Am 01.11.2010 beginnt die Reihe Meisterregisseure und ihre Komponisten in der Kölner Philharmonie. Dirigent Frank Strobel und das London Symphony Orchestra (!) spielen Filmmusiken von John Williams zu den Filmen von Spielberg. Es ist aber nicht nur ein rein symphonisches Programm, sondern bestimmte Passagen werden auch mit Bildern untermalt. Das wird eines der faszinierendsten Erlebnisse des Jahres. Die Reihe wird unter anderem mit Bernard Herrmann und Nino Rota fortgesetzt. Ich habe zu diesem Konzert auf dem Film Score Monthly Forum einen Beitrag geschrieben, in der Hoffnung es würden sich (fremde) Menschen finden, die hinterher gemeinsam über das Ereignis sprechen, aber die Höhlenmenschen sind wie immer sich selbst am nächsten. Interessant der Vergleich zu anderen Ländern. Wenn dort ein solches Ereignis stattfindet, finden sich im Nu Menschen, die sich zusammenschliessen, auch wenn sie sich nicht kennen. Auf das Publikum bei diesem Konzert bin ich sowieso sehr gespannt. Aber ich will auch nicht zu viel negatives schreiben, denn die Vorfreude auf die Musik und das Konzert im Allgemeinen ist riesig. Klassik Radio hat ja solche Konzerte des öfteren im Programm, aber das hier angekündigte ist schon etwas besonderes. Ich wünschte es gäbe mehr solcher Konzerte.
Rick Deckard
http://www.koelner-philharmonie.de/veranstaltung/106437/
http://www.frankstrobel.de/deutsche_Version/deutsche_version.html
http://jwfan.com/
http://www.klassikradio.de/