Midlake Kölner Luxor – 3:0 für die Bärte

Tansibor, die Hauptstadt des Wunderlandes, liegt zwischen vier Hügeln. Die Männer tragen lange Bärte und die Frauen Haare bis zum Boden. Alle sind betrübt, weil die Menschenkinder nicht mehr ins Wunderland finden. Durch Zauberei gelangen die beiden Kinder Bärbel und Hans schließlich doch ins Zauberland und erleben viele Abenteuer.

Für mich war das Luxor in Köln am vergangen Mittwoch die Hauptstadt Tansibor. Auch ich habe nicht mehr ins Wunderland gefunden und konnte eine meiner Lieblingsbands Midlake nicht sehen.

Zugegebener Weise trinke ich gerne Bier bei Konzerten. Nebeneffekt: …man muss ab und zu mal zum Tresen und zum Klo. Beides ist in einem vollen Luxor im Jahre 2009 nicht mehr möglich. Früher stellte dies überhaupt kein Problem dar. Bei Konzerten hatte jeder Besucher das gleiche Problem. Man solidarisierte sich und machte auch gerne Platz für vorbeieilende Menschenkinder. Heute ist man von Robotern in Form von Umhängetaschen und Brillen tragenden Postmaterialisten umgeben. Die gerne mal ein Softgetränken, aber ansonsten in erster Linie ihren halben Quadratmeter Platz -mit einem unsichtbaren Zauberreifen- verteidigen.

Nun glaube ich an das Gute im Menschen, weiß aber, dass das Böse hinter jeder Ecke lauert. Oftmals gebe ich mich nicht geschlagen und schicke Roboterarmeen auf ferngesteuerten Motorbooten in den Konzertsaal. Bei Midlake ist mir das leider nicht gelungen! Auch konnte ich mich nicht -wie der  kleine Hans in dem letzten Teil des Augsburger Puppenkisten Stücks „Der böse Sabor“ (3:0 für die Bärte)- in den Kommandoraum schleichen um dort alle Leitungen durcheinander zu bringen. Das Scheitern hatte zur Folge, dass die Roboter mit den Umhängetaschen gewonnen haben! Diesmal, aber das nächste Mal komme ich mit einem Bagger aus dem Museum und schaufele die Roboter aus der Stadt.

Alan Lomax