Mariage Blanc – Mariage Blanc

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  20. März 2011, 15:19  -  #Populäre Musik

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Bei dem ganzen Überlegen über Musik, vergisst man manchmal, wie schön Musik sein kann! Ich möchte kurz über die Pittsburgher Band „Mariage Blanc“ berichten. Die mit der letzten, in Deutschland völlig unbekannter Platte „Mariage Blanc“ meine erste Lieblingsplatte des Frühlings 2011 gemacht hat. 

Ich habe bisher noch nicht so oft darüber berichtet. Aber jetzt tue ich es mal: Mein Name ist Alan Lomax und ich bin Mitglied bei einer Gruppe von Desperados, die sich ca. einmal im Monat treffen um Musik zu hören. Ich gebe zu, ich bin Mitglied in einem Musikzirkel. Der Grund warum ich bisher nur zwischen den Zeilen darüber berichtet habe ist folgender: Diese Abend sind oftmals sehr emotional, direkt und spontan gesteuert. Klar, Alkohohl ist auch im Spiel und nachdem alle Mitglieder ihre Musik wochenlang alleine im Keller oder heimischen Musikwohnzimmer gehört haben, findet an solchen Abenden ein Ausbruch statt. Man möchte präsentieren, verstanden werden. Allerdings ist es so, dass auch viele äußere Einflüsse eine Rolle für das gelingen eines solchen Abends eine Rolle spielen. Musik kann da schon mal in den Hintergrund rutschen. Ich bin sehr froh über diesen Zirkel und glücklich bei so etwas Mitglied zu sein. Denn wer hat schon einen Verein, der kein Verein ist und trotzdem gleiche Interessen und nette Menschen zusammenführt. 

Musikalisch geht es oftmals wie bei den Hottentotten zu. Verschiedene Interesse, unterschiedlichste Richtungen, Egozentriken und Selbstdarstellung spielen oftmals eine Rolle. Da wir das aber in dem Kreis bereits seit ca. 12 Jahren machen, vergibt jeder jedem und jeder Abend ist quasi wie eine Scheinehe. Ein Bezug zur vorliegenden Band, keine Frage, aber auch die genau richtige Beschreibung. 

Ich werde auch in Zukunft diesen Zirkel nur zwischen den Zeilen erwähnen, weil ich zum Einen niemanden und auch mir nicht zu nahe treten will und weil ich aber auch zum anderen Denke, dass jeder Abend, eigentlich einen eigenen blog bzw. Videoblog wert ist. Nun habe ich meinen eigenen blog mit Kumpanen und Kollegen Deckard und das reicht ja auch! Andere können folgen! Keine Aufforderung, sondern Wunsch, Vater des Gedankens. Da auch zu aller letzt und auf jeden Fall die Archivierung eine wichtige und historische Rolle spielen könnte. Ich würde somit zu gerne wissen, welche Nummern wir so vor 10 Jahren aufgelegt haben. Warum erzähle ich das alles? Nun auf dem letzten Abend wurde die Band „Mariage Blanc“ vorgestellt. In der Vielzahl der immer guten vorgespielten Musik, ist mir diese Band aufgefallen wie kaum eine zuvor. Etwas übertrieben und sicherlich schon wieder eine denkbar großartige Vorlage für viele Beschwerden! 

Mariage Blanc wurden mir mit der sehr an die Shins erinnernde Nummer „Whatever You Say I Am“ vorgestellt. Einer schönen Midtempo Nummer mit schöner Melodie, Glockenspielen, Piano, leichten Streichern und einem schönen klar gespielten Gitarrenrhythmus. Aufgrund vieler Zufälle und einer sonderbaren ipod Wiedergabeliste, auf die ich in meinem späteren Leben noch einmal eingehen werde, umspielte mich die Nummer permanent die letzten 2 Wochen. Grund genug, um mir die aktuelle Platte aus dem letzten Jahr anzuhören. 

Und für wahr ein schönes Werk. Erinnernd an große Lieblingsbands wie Wilco, Grizzly Bear, The Shins und Maritime. Eine klassische Indieband also. Oh, bitte keine Kommentare warum Wilco nun eine Inde band sind!? Warum auch nicht! Setzen wir uns doch endlich über umständlichen Beschreibungen hinweg und benutzen wieder die alten Phrasen. Macht die Beschreibung einfacher, gemeckert haben wir über den Vergleich und die Schubladenzuordnung ja lang genug. Und da ich keine angebrachten Alternativen sehe und mir auch keine vorgestellt wurden, gehe ich nun also zurück zur guten alten Schublade und sage wieder, die Band X klingt wie Y. 

Wenn man z. B. die Nummer „Trial and Error“ hört, so kann man glaube ich sagen, dass dies die zweite wunderbare Konsensnummer ist. Ein schönes E-Piano erklingt, eine denkbar logische Bridge, die lange zum Refrain führt um dann über einen weichen, angenehmen, fast träumerisch Pale Saints artigen Gesang zum Ende führt, um zum Schluss noch mit einem schönen mehrstimmigen Gesang zu einem dreckigen Gitarren/Trompeten-Ende führt. 

Auch die folgenden Nummern bleiben haften, machen Spaß, klingen gut, machen zufrieden. 

Keine großartige, Welt bewegende Platte, vergleichbar mit anderem, aber schön und vielleicht bleibend. Unbedingt zu empfehlen! Außerdem verhaftet mit zwei denkbaren Überhits, die ich hier nicht erwähnen werde.

Danke Jan!

Alan Lomax  

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