Kurzer Brief an Rick Deckard & Notizen zum Filmsonntag

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  29. November 2009, 18:28  -  #Filme

Alter Knabe,

danke für die netten Worte und die Gedenken an den Geburtstag unseres blogs. Und das obwohl Du doch Geburtstage gar nicht magst. (...) ...so würde wohl eine Tischrede beginnen.

Ich weiß Deine Worte zu schätzen und freue mich auch auf die nächsten Jahre! 

Und um genau da weiter zu machen, wo wir aufgehört haben, folgt nun eine kurze Auflistung meines Sonntags!

Mein Film-Sonntag



Der Vorleser - Regie: Stephen Daldry (2008)

2 von 5 Sternen

Dieser Film ist nicht notwendig. Nicht zur Unterhaltung, nicht für den Verstand und nicht für den Geist.  Zudem ist die Geschichte ein Plagiat, vieler Plagiate! Urmutter der Geschichte war sicherlich einmal Max Frischs: Homo Faber. Die Schauspielerriege ist interessant besetzt, aber ebenso unnötig, wie der Film. Kate Winslet, die ich wirklich schätze, versucht mit überladener Geschichtsakrobatik, verunsichert auszusehen. Der viel besprochene David Kross liefert eine gute Arbeit ab, ist aber jederzeit absolut austauschbar. Die schlimmsten Sequenzen in dem Film sind obszön, die besten langweilig. Die Zeitsprünge verkraftet kein normales Zuschauergehirn und dem Film fehlt ein Zentrales erzählerisches Spektrum. Dieser Film ist ein gutes Beispiel für das Scheitern an der Kunstform Kino.



Der Sizilianer - Regie: Michael Cimino (1987)

4 von 5 Sternen

Ganz anders das große epische und gewaltsame Kino des Genies Cimino. Der Sizilianer gehört allerdings nicht zu Ciminos Meisterwerken. Aus meiner Sicht liegt das hauptsächlich an Christopher Lambert, der den Salvatore Giuliano spielt. Eine Art Robin Hood von Sizilien. Natürlich sind Polizei und Mafia schnell hinter ihm her. Der Film ist aufregendes und gewaltsames Kino. Der ideale Einstieg in einen Filmtag. Da einem der Film sehr schnell bewusst macht, was im Kino möglich ist und wo die Grenzen sind.


Die Höllenfahrt der Poseidon - Ronald Neame (1972)

3 von 5 Sternen

Die Mutter vieler Katastrophenfilme. Ein großer Blockbuster der siebziger Jahre, der eine wahre "Flut" von weiteren Klischee-Katastrophenfilmen auslöste. Ganz gut getroffen ist die menschliche Verhaltensweise in tödlichen Grenzsituationen, was auch an den guten Schauspielern liegt: Shelley Winters, Leslie Nielsen (als Kapitän, was schwer nachvollziehbar ist aus heutiger Sicht), Gene Hackman (mit voller Matte), der unvergessliche Ernest Borgine und Roddy Mc Dowall. Interessant vielleicht noch, dass der Streifen für 8 Oscars nominiert war. Lediglich der Song "The Morning After" gewann. 


Mars Attacks! - Tim Burton (1996)

4 von 5 Sternen

Eines meiner größten Vorbilder ist Tim Burton. Das wäre so, wenn ich selbst Filme machen würde. Jeder der mich kennt, weiß wie sehr ich Burton-Filme liebe. Burton liebt Ed Wood und B-Movies, sowie Science-Fiction-Comics der 1950er- Jahre. Menschen die keinen Zugang zu solcher Kunst haben, werden den Film nie mögen und ihn als skurril bezeichnen. Ich liebe diesen Comicfilm. Ein Heidenspaß im besten Sinne oder wann hat man schon mal eine mexikanische Mariachi Band in den Ruinen Washingtons die Nationalhymne spielen sehen.



Inspector Clouseau Der irre Flic mit dem heißen Blick - Blake Edwards (1978)

4 von 5 Sternen

Genauso wie Burton-Filme liebe, liebe ich das komische Talent von Peter Sellers. Zu den Panther-Filmen muss man wohl kaum ein Wort verlieren. Deswegen macht es Sinn den großartigen Herbert Lom zu erwähnen. Lom spielt in den Rosarote-Panther-Filmen den neurotischen Chet Charles Dreyfus und ging mit dieser Leistung in die Weltrangliste der besten Slapstickdarbietungen ein. Bekannt ist "uns Deutschen" Herbert Lom sicherlich auch als "Bösewicht" Colonel Brinkley aus dem Karl-May-Film "Der Schatz im Silbersee".

Alan Lomax
Um über die neuesten Artikel informiert zu werden, abonnieren: