Invictus – Clint Eastwood
Er hat die Wahl gehabt! Denn die Botschaft der Geschichte ist so eindeutig, dass ein Film diesmal wirklich nur als Transport dient. Eastwood ist schlau genug, um nicht den subtilen Weg zu gehen, sondern die Geschichte mit einer klassischen Naivität eines Amerikaners zu erzählen.
Eastwood greift die Geschichte auf und erzählt sie einfach nur. Ohne viel Klimbim und ohne viel Überlegung. Klar, er hat einen famosen Morgan Freeman, der Nelson Mandela körpergleich spielt. Er hat mit Tom Stern seinen erfahrenen Kameramann, der diesen Sportfilm lässig, nicht innovativ, aber konsequent fotografiert. Und er hat eine Geschichte die das Leben geschrieben hat. Lediglich ein paar analog zu verlaufende Handlungsstränge und der Blickwinkel der Erzählung mussten überlegt werden. Der Kniff, die Securityleute Mandelas als Spiegelbild der südafrikanischen Gesellschaft zu verwenden, könnte man als genial bezeichnen. Die Umsetzung ist diesbezüglich gelungen.
Matt Damon spielt den Kapitän der südafrikanischen Rugbymannschaft gewohnt teilnahmslos. Alle anderen Schauspieler sind ebenfalls glücklos gewählt. Was für die schnelle kommerzielle Umsetzung spricht. So wirkt dann auch der ganze Film. Wie eine Filmidee die noch ganz schnell bis zur Fußballweltmeisterschaft umgesetzt werden musste.
Man kann dem Film nun attestieren, dass er ein klassischer Sportfilm ist, dem die Zunahme von historischen, politischen Momenten gelungen ist. Somit unterhaltsam und spannend erzählt wird und dann auch noch politisch korrekt ist.
Da der Film aber ein Genrefilm ist, setzt er sich automatisch Vergleichen aus! Zumindest aus der Sicht des blog-Schreibers. Ach, lassen wir doch diese Vergleiche, oder?
Viele Grüße mit Verwunderung aus Bern an jedem verdammten Sonntag
Alan Lomax