Hindi Zahra – Handmade
Hindi Zahra ist sehr jung aus ihrem Heimatland Marokko nach Paris geflüchtet. Offensichtlich hat sie viel Musik gehört in ihren Jugendjahren. Denn ihre Einflüsse sind irgendwie afrikanisch (Nord). Aber es gibt eindeutige Anleihen zur westlichen Popmusik, zum Chanson, zum Blues, zum ach Gott, eigentlich alles.
Was einen an ihrem aktuellen Album „Handmade“ aber sofort aufhören lässt ist das besondere. Vielleicht ist es der Touch von Jazz, der ehr an die 30er Jahre erinnert, als an etwas sehr neues.
Aber das ist alles Musikkritiker Blödsinn, denn was wirklich toll ist, sind die satten, tiefen und wirklich nahen Melodien. Mit Nah’ meine ich zu herzen gehend. Hier hört man eine Form von Wahrheit und einen tiefen Glauben an die eigene Kunst.
„Ach, die Jungs von Blue Note stapften schon ein paar Jahre hinter mir her. Aber ich wollte mich zunächst an kein Label binden“, sagt die sehr hübsche Berberin dann in einem Interview, was auch aufhorchen lässt, wenn man sich für den Menschen hinter der Musik interessiert. Denn was Frau Zahra von Anfang an wollte, war, ihre Musik selbst zu produzieren. „Imik Si Mik“, was soviel bedeutet, wie Schritt für Schritt. An Oberflächlichkeit ist sie offensichtlich nicht interessiert.
Diese magische und verträumte Musik beweist wieder einmal, dass es immer noch wieder das besondere, das eigenwillige und einzigartige gibt. Wenn man sich dann auf die Suche begibt.
Am 24.05.2011 spielt Hindi Zahra im Kölner Stadtgarten.
Alan Lomax