Give me the night
Seit Tagen begleitet mich der alte R&B Discoklassiker „Give me the Night“ von George Benson gesungen von Patti Austin. Dazu bzw. danach und davor höre ich mir eine famose Neuversion von Quincy Jones an. Hier singt der Schauspieler Jamie Foxx den alten Funkklassiker in reduziertem Tempo.
Jones ist ein alter Fuchs und hat die Nummer aufs wesentliche reduziert. Nämlich auf den Chorus. Den Groove und die funky licks von George Benson hätte er sowieso nicht verbessern können. So etwas gefällt mir immer, da es eine Huldigung an alte Helden und Kollegen ist und gleichzeitig zeigt, dass es in diesem Geschäft so etwas wie Respekt gibt.
Die Nummer ist weitestgehend durchgeraucht, da sie zu oft auf schlechten Partys gelaufen ist und heutzutage von Djs allerhöchstens noch beim Skispringen oder in schlechten Almhütten aufgelegt wird. Hört man sich diese Perle aber mal wieder konzentriert an, kommt man gar nicht davon los und möchte am liebsten, umgehend, das komplett Genre von hinten aufrollen.
Höhepunkte sind der grundsätzliche Groove den man am besten in den ersten 10 Sekunden der Nummer hört, dann die schon fast wahnwitzigen Chorgesänge. Die Bridge ist zugegebener Weise etwas schleimmig, dafür bekommt der alte Klassiker nach hinten wieder Würze, spätestens nach Bensons grandiosem und parallel gesungenen Gitarrensolo stellt sich wohlwollendes Kopfnicken ein. Genial ist auch das fast eine Minute lange Outro, welches gekrönt wird von einem furiosen E-Piano Finale.
Quincy Jones Version ist auf der aktuellen Platte Soul Bossa Nostra erschienen. Die an dieser Stelle sehr zu empfehlen ist und an der so ungefähr jeder wichtige farbige Musiker dieser Welt beteiligt ist, quasi von Akon über Talib Kewli bis hin zu Usher.
Alles sehr großartig und was zum samstäglichen Nasepudern, bevor es in die Großraumdisko geht.
Alan Lomax