Fury In The Slaughterhouse - Kulturetage, Oldenburg, 31.05.13. Präsentiert von Radio ffn und der NWZ.
Die besten Konzerterfahrungen macht man, wenn man nicht voreingenommen ist, die Band nicht kennt und somit vor einer vollkommen neuen Erfahrung steht. So gestern Abend in der Kulturetage in Oldenburg. Radio ffn und die NWZ hatten zu einem Clubkonzert geladen. Die Band trat nach 5 Jahren Pause und Trennung erstmals wieder auf, probte hierfür 3 Tage und betrachtete den Gig als Generalprobe.
Am 08.05.13 wird Fury In The Slaughterhouse in Hannover auftreten, auf der Expo Plaza. Die Karten für das gestrige Konzert konnten nicht gekauft, sondern mussten für einen wohltätigen Zweck ersteigert werden. Über 20 000 € kamen dabei zusammen - eine grossartige Leistung! Grossartig deswegen, da jetzt Bands, die sich das Equipment und die Instrumente nicht leisten können, aus diesem finanziellen Fundus schöpfen können.
Der Einstand und die Generalprobe gelangen vollends, der Abend wurde zu einem musikalischen Rausch. Die Band harmonierte auf der Bühne, das Timing war perfekt und der Frontmann machte, eigentlich alle Bandmitglieder, einen sehr sympathischen Eindruck. Der Sound war druckvoll und transparent zugleich. Die Abfolge der Songs gut ausgewählt, insbesondere weil auch hier und dort "handwritten" oder "unplugged" musiziert wurde.
Trotzdem ich bis auf die Hits die meisten Songs der Band nicht kannte, so war das musikalische Spektrum doch beeindruckend. Die Vielfalt reichte von Rock, Stadion-Rock Nummern, über Blues-Rock, klassichem Blues, ja sogar Jazz bis hin zu einigen Cross-Over Songs. Fury In The Slaughterhouse gelang es gestern mühelos ihre Welt auch für die Hörer zu öffnen, die ihre Musik (so wie ich) bisher nicht kannten. Jedoch bestand das Publikum überwiegend aus Fans der ersten Stunde und die waren "ihren Jungs" treu. Sowieso war das Publikum mitreissend und feuerte die Band immer wieder an.
Emotional wurde es als Kai Wingenfelder die Nähe zu Hannover 96 erwähnte und Wolfgang Niedecken zitierte:
"Man kann sich vieles aussuchen, nur 2 Dinge nicht: Seine Eltern und seinen Club!"
Recht hat er.
Erstaunlich, mit wie viel Power die Band die Songs zum Besten gab. Über 2 Stunden reihten sich Klassiker und neue Songs aneinander und der Entertainment Charakter war groß. Mir gefiel die Bodenständigkeit und auch die Authentizität, mit der "Fury" auftraten. Nichts wirkte gekünstelt: Sauberer, melodischer, druckvoller PoP & Rock mit vielen guten Texten.
Es gab sie, oder gibt sie noch: Deutsche Bands, die exzellente (englischsprachige) Musik machen. Das Konzert gestern zeugte davon: Grosse Qualität.
Nächste Woche folgen weitere Konzertberichte von Fury In The Slaughterhouse in Hannover und Depeche Mode in Leipzig.
Stay tuned.
Rick Deckard
Bilder vom Konzert: http://www.ffn.de/musik/starinfos/fury-in-the-slaughterhouse.html
Bildquelle: http://www.fury.de/cms/