Elektronische Zeitschriften - Die Zukunft (?)

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  7. Oktober 2010, 17:44  -  #Kommunikation

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Ist es nur noch eine Frage der Zeit bis solche Gebäude wie oben abgebildet in den nächsten Jahrzehnten ersetzt werden mit multimedialen Räumen, in denen man Wissen elektronisch über Rechner in Form von Texten auf dem Display, Projektionen und Hologrammen wird abrufen können?

Schon eine geraume Zeit frage ich mich, wie lange die Verlage noch Print Versionen Ihrer besten Pferde anbieten werden? Der Grund dieser nicht gerade neuen Überlegung ist der Hinweis auf ein E-Journal oder Online Magazin, welchen ich jüngst über die Seite von JazzEcho entdeckte habe:

link zu dem Artikel über das neue Online Musik Magazin SONO.

Zum Inhalt später. Zunächst zur Form. Es ist recht eigentümlich mit der Maus die Seiten umzublättern in einer 2-dimensionalen Ebene. Komfortabel ist es alle mal. Man klickt die Seite direkt an, kann hinein zoomen, die Art der Darstellung wählen. Dadurch, dass Computer in der heutigen Zeit nicht ausschliesslich stationär sind, sondern in Form von Notebooks und anderweitigen Spielereien, siehe das ipad von Apple, überall hin mitgenommen werden können ist das Ganze natürlich mehr als praktikabel. 

Man stelle sich vor, man hat die neuesten und ältere Ausgaben aller geliebten Journale auf seinem Rechner, kann durch die Suchfunktion auf bestimmte Artikel, Bands oder Genres zugreifen, direkt eine Rezension anklicken und lesen und spart dadurch Raum und Zeit für die Archivierung. Ich habe zugegebener Maßen im Bereich der Filmmusik damit bereits angefangen und muss sagen, dass das im Hinblick auf Recherchen und Nachlesen ein enormer Vorteil ist. Man loggt sich mit seinen Daten ein und kann direkt Monat für Monat die neueste Ausgabe online lesen, in alten Artikeln schmökern oder einfach auf die Lesereise gehen (in diesem Fall bin ich Abonnent der Filmmusik-Zeitschrift Filmscore Monthly Online).

Für die Verlage ist das natürlich eine Erleichterung: keine Druck- und Vertriebskosten und dadurch auch ein vermutlich erheblich geringerer Anteil an Bürokratie. Dadurch ist der Preis natürlich günstiger, viele der bekannten Online Magazine werden sogar, wie auch im u.g. Fall, umsonst angeboten. Weitere Pluspunkte: kein warten auf die Post, kein warten bis die Zeitschrift beim Händler des Vertrauens endlich angekommen ist, keine Barzahlung. Man kann sich zu welcher Tageszeit auch immer an den Rechner setzen und lesen, auf dem Sofa, im Bett, von mir aus auch auf dem Thron.

Lomax sprach irgendwann in einem der früheren Artikel über das haptische Erlebnis. Als ich anfing Musik herunter zu laden war ich anfangs auch skeptisch und verzichte auch weiterhin nicht ganz auf CD's, aber es hat schon seine Vorzüge, allein wenn ich an die Archivierung in den Regalen denke. Die Musik ist schnell zugänglich, man kann pausieren, suchen, Listen zusammenstellen etc..

Natürlich hält man nichts mehr (Zeitschrift) in den Händen, kann nicht mit den Fingern blättern, oder das Ding aus Wut in die Ecke feuern, bzw. eine Fliege damit erschlagen. Bei CD's geniesse ich noch das einlegen oder stöbern im Booklet, aber viele Download Portale bieten ja mittlerweile auch das in pdf Format an, siehe auch die itunes LP.

Warum sollte das also kein Vorteil auf dem Gebiet der elektronischen Zeitschrift sein, zumal diese z.B. auch Videos oder Musikauszüge direkt integrieren könnten. Das ist im o.g. Beispiel der Filmmusik-Zeitschrift bereits der Fall und ich muss gestehen es ist sehr praktikabel.

Um einen Eindruck davon zu bekommen wovon ich hier spreche, hier ein link zu sonomagazin.de. Wenn man auf der Seite 'ePaper' oben in der Mitte anklickt, kann man seiner "Kreativität" freien Lauf lassen.

Über die Intention und den Inhalt des Magazins liesse sich natürlich trefflich streiten, angefangen von der Tatsache was denn genau 'Musik für Erwachsene' ist, bis zur Präsentation der in der Zeitschrift dargestellten Musiker. Aber so ist das immer mit einer persönlichen Ansicht zu etwas: Subjektivismen lassen sich nie vermeiden. Von daher will ich gar nicht viel auf dem Inhalt herumreiten, obwohl ich damit Bände füllen könnte.

Ich glaube ich könnte mich mit dieser Art der "Kommunikation" sehr gut in der Zukunft anfreunden.

Was denken Sie?

Rick Deckard

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