Die Tribute von Panem - James Newton Howard
James Newton Howard. Es ist eine gefühlte halbe Ewigkeit her, dass ich Musik von diesem Komponisten gehört habe. Seine Glanzzeiten liegen eine Weile zurück, der Film von Gary Ross, der an anderer Stelle auf diesem Blog besprochen wurde, war Anlass sich seiner Komposition zu widmen.
Es war ein unaufgeregtes, entspanntes und unterhaltsames Hörerlebnis.
Die Musik ist mit etwas über 43 Minuten zeitlich genau richtig bemessen. Howard schlägt bis auf einige wenige Ausnahmen eher ruhige Töne an. Die Komposition zeichnet sich aus durch eine gelungene Mischung aus orchestraler Sinfonik, Sound Design und akustischen Elementen mit Anlehnung an den Folk. Immer wieder erdet Howard seine Musik durch die Verwendung von Saiteninstrumenten, vornehmlich einer Gitarre und verschafft somit der Herkunft der Protagonisten und auch ihrem Innenleben Ausdruck. Das geschieht wie gesagt sehr entspannt und unaufgeregt. Actionscoring ist sehr selten zu hören; laut und voluminös wird es lediglich bei den Tracks 'Preparing The Chariots' und 'Horn Of Plenty', in denen auch Chöre zu vernehmen sind. Der Großteil der Musik verfolgt eher das Ziel einen ambienten Klangteppich zu entwerfen, der Stimmungen und die Atmosphäre des Films verstärken und ausmalen soll. Das klingt ab und an pathetisch, gelegentlich durchzieht eine leise Melancholie die Musik. Im vorletzten Track 'Mutations' geht es noch einmal richtig zur Sache, vereinzelt sind sogar E-Gitarren zu hören.
In der Summe ist der Score zu dem Film kein bahnbrechendes Event, aber doch ein kleines Zeugnis von den Talenten eines James Newton Howard. Er bietet beste Kurzweil und ist Beispiel für Filmmusik, die kein angestrengtes oder konzentriertes Hören erfordert. In den Credits wird auch T-Bone Burnett aufgeführt. In wie weit der Produzent an der Komposition beteiligt war, lässt sich für mich nicht ersehen, ich vermute er war für die akustischen / Folk / "Roots" Elemente zuständig.
Rick Deckard