Die Kunst der Magie

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  22. März 2011, 08:24  -  #Filme

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Als ich letzte Woche auf der erwähnten Fortbildung war, gab es zur Entspannung ein kleines Highlight nach der Prüfung: ein Zauberer aus Luxemburg betrat die Bühne! Zauberei ist etwas, was jeden von uns fasziniert und uns am Ende mit Fragen zurücklässt, die wir nie werden beantworten können. Aus dieser Motivation heraus schaute ich mir 'The Prestige' von Christopher Nolan an.

Es ist wie Michael Caine einleitend sagt: Jeder Zaubertrick besteht aus 3 Teilen. Erst wird das Objekt um das es geht präsentiert, ganz offensichtlich und ganz banal. In einem zweiten Schritt lässt der Zauberer das Objekt verschwinden, um im 'Prestigio', dem Höhepunkt der Vorführung, es im dritten Schritt wieder auftauchen zu lassen.

Wie geschickt die Magier dabei vorgehen ist faszinierend. Der besagte Zauberer führte uns verschiedene Nummern mit Assistenz aus dem Publikum vor und ein Trick war verblüffender als der andere: ob Entfesselungen ala Houdini, verschluckte und wieder aus dem Schlund gezogene Nadeln, ein grandioser Kartentrick oder auch Ringe an einem Stab, die sich plötzlich aneinander ketten ... . Unglaublich! Und das alles ohne Lichteffekte oder doppelten Boden in der Mitte eines Konferenzsaals. Das war schon ziemlich beeindruckend.

Unter dem Filmposter steht: Schaust Du auch genau hin? Das haben wir letzte Woche versucht, aber trotzdem keinen der Tricks erraten können, weil, wie Michael Caine im Film richtig sagt, wir als Zuschauer auch gar nicht wollen! Denn im Grunde stecken meistens ganz banale Mechanismen dahinter, die einmal aufgedeckt alles verpuffen lassen.

Nolan's 'The Prestige' ist Kino bei dem man sich konzentrieren muss um der Handlung folgen zu können. Es geht um das Schicksal verwobene Duell zweier Magier des viktorianischen Englands, die obsessiv versuchen hinter das Geheimnis des anderen zu kommen. Es gibt viele Anspielungen auf Künstler der damaligen Zeit, Thrill, Elemente eines Historienfilms und auch Science Fiction. Christian Bale spielt überzeugend mit einem wie immer etwas hölzern agierenden Hugh Jackman. Der Film ist vorzüglich fotografiert und bietet enorm spannende Unterhaltung über zwei Stunden bis zum Finale.

Ich kann nach eigener Anschauung jedem empfehlen eine solche Zaubershow zu besuchen, nicht die Gigantomanie einer Las Vegas Bühne oder eines David Copperfield, sondern die kleine Bühne.

Rick Deckard

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