Das perfekte Model - Karolína Kurková und Eva Padberg
Der krasse Gegensatz zum vorherigen Beitrag.
Diese Casting Shows nehmen im Fernsehen kein Ende. Gibt es auf der Welt Menschen, die mehr im Leben darin sehen, als über Catwalks zu stolpern, so soll hier anderen suggeriert werden, dass das Leben nur aus diesen Zugaben besteht: Schönheit, Ruhm, Geld, Jet-Set und Hedonismus.
Wieder werden sich junge Frauen öffentlich demütigen lassen, weinen, Gefühle zur Schau stellen, die eigentlich nur der Privatsphäre vorbehalten sein sollten und wofür? Besteht der Sinn im Leben nur darin reich und berühmt zu werden? Äussert fragwürdig, welche moralischen Massstäbe jungen Menschen mit auf dem Weg gegeben werden.
Das schlimme ist, dass die Heranwachsenden anfangen daran zu glauben, was ihnen da vorgelebt wird. Dass die Realität im Leben eine ganz andere, um vielfach härtere ist, das wird nirgends dargestellt.
Ist Model eigentlich ein Beruf?
Wenn ja, so muss ich sagen, dass ich vor den täglichen Leistungen einer Reinigungskraft um ein vielfaches mehr Respekt habe, als vor jemanden, der um die Welt reist und auf 25 m mit dümmlichen Gesichtsausdruck hin und her läuft, wie autistische Affen im Zoo.
Wie sagt Kurková wenn die "Aspirantinnen" den Durchbruch nicht schaffen sollten:"Sollte das nicht gelingen, wollen wir aber, dass sie sich gut fühlen und selbstbewusst in die Welt hinausgehen."
Amen! Ich glaube, dass eine Laura Dekker, die mit 16 Jahren alleine die Welt umsegelt hat, das um ein vielfaches mehr und v.a. verdienter tun kann.
Wahrscheinlich wird dieses Format, wie die ganzen unsäglichen anderen auch, grosse Quoten erzielen, weil es eben en vogue ist solche Sendungen zu sehen. Unkritisch, unreflektiert wird dann vermutlich wieder auf den Schulhöfen und in Cafés diskutiert, warum wer was wie nicht hätten tun, tragen, sagen und gehen sollen.
Bin ich froh, dass ich diesen viereckigen Kasten nur einmal in der Woche einschalte.
Nicht bereit zum Tragen und sehen,
Rick Deckard
Bildquelle: Vox