Danedream – 2.400 Meter zum Ruhm

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  17. Oktober 2011, 10:34  -  #Sport

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Fotoquelle: dpa 

 

Halt! Bevor Sie diesen Eintrag lesen, lesen Sie auch Rick Deckards Text zu dem Film „Hidalgo – 3.000 Meilen zum Ruhm“ http://www.lomax-deckard.de/article-ab-die-post-hidalgo-von-joe-johnston-64597984.html

 

Liebe Leser, liebe Leserinnen, da Sie Rick Deckard nicht persönlich kennen, möchte ich kurz erwähnen, dass zwei Sätze in dieser Filmbeschreibung,  explizit zu erwähnen sind, da sie im direkten Zusammenhang, zu dem gestrigen Sonntagnachmittag stehen!

 

„Die Liebe und Loyalität zu seinem Pferd […] nebst der Leistung von Schauspieler und Pferd auch an der brillanten Farbfotografie des Kameramanns Shelly Hohnson liegt…“

 

Gestern stand ich auf der Pferderennbahn Köln-Weidenpesch, zwischen ca. 15.000 Menschen um die Wunderstute Danedream zu sehen. Der Galopper hat vor zwei Wochen den Prix d l’Arc de Triomphe in Paris-Longchamps gewonnen. Das kommt einem Sieg in Wimbledon oder dem Sieg der Tour de France gleich. Danedream kommt aus dem Kölner Stall Asterblüte und hat natürlich nun einen Status wie der Willy (Millowitsch) oder der Lukas (Podolski), nur in tierischer Form. Der Kölner ist da pathetisch.

 

Aber auch ich bin pathetisch, bildverliebt und liebe den großen Moment. Denn es gibt Augenblicke wie diesen hier, der alles vorher (und gleich kommende) Geschriebene zusammenbringt: Pferd, Ruhm, Loyalität, brillante Farbfotografie und Pathos!

 

Auf dem Führring der Kölner Galopprennbahn steht eine riesige Videoleinwand. Noch mal wird der grandiose Sieg der Kölner Stute in Paris mit originalem Kommentar gezeigt. Sehr, sehr laut, euphorisch und begeisternd kommentiert die Stimme aus dem Off das Ereignis in Paris. Die Lautsprecher auf der Rennbahn sind auf Maximum geschaltet. Eine kurze Pause entsteht! Menschen drängen sich, schubsen, recken die Köpfe. Die Sonne scheint durch die Laubbäume, es ist ein wunderschöner Herbsttag. Der blaue Himmel und die herbstlichen Farben der Blätter geben ein großes Licht. Fernsehkameras, Sportfotografen und ein Filmteam, dass auf 35-mm filmt, stehen genau richtig.

 

„Großer Bahnhof denke ich!“, dann aber setzt Musik ein! Es ist Rachel Portman’s „The Legend of Bagger Vance“ aus dem gleichnamigen Film. Der perfekte Moment. Und auf einmal wird Danedream von Andrasch Starke reingeritten. Damen und Herren, solche Momente sind selten: Ich hatte die Tränen im Gesicht und Armhaare zu Berge stehen und war bewegt.

 

Nun hatte ich bereits immer einen Hang zum Rennsport mit Pferden. Auch wenn es hier wieder Nörgler und Kritiker gibt. Ich halte das ganze für einen fairen Sport, bei dem sich Mensch und Pferd in Geschwindigkeit und Kraft messen. Der Zuschauer hat nicht nur Spaß an dem spotlichen Rennen, sondern auch die Möglichkeit mit Verstand und Cleverness Geld zu gewinnen.

  

Es gibt großartige literarische Begleitung dazu! Angeleitet wurde ich in diesem Fall von dem längst vergessenen Charles Bukowski. Der in vielen seiner Bücher erklärt, warum jeder Mensch zu Pferderennen gehen sollte und was der eigentliche Kontext dazu ist.

  

Der Präsident des Kölner Pferde Rennsportvereins sagte: „Wir müssen die Emotionalität so weit wie möglich nach außen tragen“, dass ist gelungen und das wollte ich hier gerne loswerden.

 

Pferd, Ruhm, Loyalität, brillante Farbfotografie, Pathos, Indiansummer, Filmmusik, der perfekte Moment, Rennsport, Verstand, Bukowski, Emotionalität, in der Summe ein unvergesslicher Nachmittag.

 

Alan Lomax

 

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