Der Illusionist - Ein Film von Neil Burger

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  29. Dezember 2009, 12:40  -  #Filme

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Klar, wenn man frei hat, die "bucklige" Verwandtschaft einen weitestgehend in Ruhe lässt und man sich auch nicht von sonstigem Zinnober ablenken lässt, sollte Weihnachten und "zwischen Tagen" das Fest des Films sein. Endlich mal Zeit die abgesicherten DVD-Stapel würdig abzusehen und sich zurückzulegen. 

Das alles und nichts planbar ist, wissen alle! Das dann auf einmal, an einem Montagabend auf Pro 7 der heimlich beste Film des Jahres läuft, ist aber auch für einen mit allen wassergewaschenen Kinofreund wie mich eine Überraschung.

"Der Illusionist" ist ein Film aus dem Jahre 2006. Eine vermeidliche unabhängige Produktion, obwohl Oscar für die beste Kamera und beste Besetzung mit Edward Norton und Paul Giamatti, in Deutschland gänzlich unbekannt. Da nicht im Kino gelaufen und keine nennenswerte DVD-Erscheinung am Start war.

Unglaublich wie sehr einen das Marketing diktiert und uns so große Filme vorenthalten werden. Man muss suchen wie ein Trüffelschwein!

Gewinner des ganzen Theaters ist eindeutig Edward Norton. Der in diesem Film, eine der besten Leistungen seiner ehe schon ziemlich beeindruckenden Karriere abliefert. Norton spielt den Magier Eisenstein, der sich im Laufe der Gesichte mehr Macht erarbeitet als der angehende Kronprinz von Österreich. Das kühle, streckenweise unheimliche und mysteriöse Spiel von Norton trägt den Film in ungeahnte Qualitätsgalaxien. Aber auch er ambivalente Inspector Uhl (Giamatti) ist durch die Bank weg ein faszinierender Charakter. Der Regisseur Neil Burger vertraut nicht nur den unmenschlichen Möglichkeiten seiner famosen Schauspieler, sondern ist auch in der Lage, beide gut zu führen und sie innerhalb von 120 Minuten tiefgründig zu zeichnen. Ein Talent, welches uns in Europa weites gehend unbekannt ist. Selbst Regionalklasseschauspieler wie Jessica Biel und Rufus Sewell stellt er in ein gutes Licht.

Der Film hat weiterhin etwas was den meisten anderen Filmen der letzten zehn Jahre gefehlt hat. Eine grundsätzliche Ästhetik, die einen glücklich macht. 

Somit sind die Sequenzen bei denen der Magier Eisenheim auf der Bühne zu sehen sind, schon jetzt für alle Zeiten in mein Gehirn gebrannt und gehören visuell ins Museum.

Von allen technischen Dingen abgesehen, funktioniert sogar die Geschichte, die einen furiosen Plot bereit hält, mit dem niemand rechnet. Der Zuschauer wird selbst Teil einer Illusion. Sehr fette Empfehlung.

Alan Lomax

 
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