Conan The Barbarian - Basil Poledouris

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  20. November 2010, 12:21  -  #Orchestrale Musik

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James Fitzpatrick und Tadlow haben das Magnum Opus von Poledouris auf einer Doppel CD veröffentlicht. Darauf haben viele Freunde der Filmmusik lange gewartet. Das 'City of Prague Philharmonic Orchestra & Chorus' unter dem Dirigat von Nic Raine haben das gewaltige Werk nun in der kompletten Version eingespielt.

Ich schätze Basil Poledouris sehr, v.a. seine Arbeiten zu 'The Hunt For Red October' und 'Starship Troopers' geniessen einen hohen persönlichen Stellenwert. Um 'Conan The Barbarian' habe ich immer einen grossen Bogen gemacht, vielleicht lag es an der Aura die die Musik verströmte, vielmehr aber vermutlich an den schlechten klangtechnischen Produktionen der Vorjahre.

Die aktuell vorliegende Einspielung ist fantastisch und ich habe mir die "Mühe" gemacht beide CD's in einem durchzuhören. Das Ergebnis war beeindruckend. Er schafft es dem Film präzise die Stimme zu verleihen, die er benötigt, bedenkt man, dass der Streifen nicht sonderlich von Dialogen dominiert wird. 

Der legendäre John Milius drehte den Film 1982 nach Vorlagen des Pulp Autors Robert E. Howard und es wurde neben 'Terminator' die Rolle, mit der Arnold Schwarzenegger fortan identifiziert wurde. Wenn man so will ein nahezu genialer Schachzug: gefragt waren physische Präsenz und kaum mimische, geschweige denn verbale Expressivität.

Poledouris schrieb die Musik für ein grosses Orchester und Chor. Der geübte Hörer findet in ihr viele Querverweise und Zitate auf die alten Meister des Golden Age, allen voran Miklos Rozsa, aber auch an klassische Komponisten wie Carl Orff. Der Komponist geht mit der Verwendung dieser Stilmittel aber sehr kunst- und respektvoll um. Viel imposanter ist aber die Partitur im Hinblick auf die Untermalung der Bilder. In diesem Fall ist sie ein nicht wegzudenkendes Bindeglied.

Sehr stimmungsvoll und präzise schafft es Poledouris hier die Atmosphäre aus grauer und barbarischer Vorzeit mit den Mitteln des Symphonieorchesters einzufangen. Insbesondere gelingt es ihm das archaische und martialische Element herauszuarbeiten. Das erreicht er, in dem er die Musik vielfach unter Verwendung eines "mittelalterlichen" Idioms komponiert. Man wird beim Hören förmlich in eine andere Welt gezogen und hat es schwer sich dieser Anziehung zu widersetzen.

Das klingt aber alles keineswegs dissonant oder unharmonisch. Ganz im Gegenteil entwickelt er viele verschiedene Themen und Melodien, die für reichlich Abwechslung sorgen. Für jeden Ort des Films wird ein genauer Ton gefunden, so dass man sich auch abseits der Bilder genau vorstellen kann wo sich die Darsteller befinden, bzw. was sie umgibt. Daneben gibt es ein wunderschönes Liebesthema und grundsätzlich sind auch die Gefühls betonten, nicht kriegerischen Themen des Films, ausserordentlich hörenswert und einehmend schön.

'Conan The Barbarian' ist ein absolutes Muss für Menschen, die Filmmusik mögen und gehört ohne Zweifel in jede gut sortierte Bibliothek. Es ist eine prächtige und kompositorisch sehr abwechslungsreiche und v.a. innovative Musik abseits eingetretener Pfade. 

Definitiv Basil Poledouris' Meisterwerk.

Rick Deckard

link zu Tadlow Music und einem Video von den Scoring Sessions

link zur offiziellen Homepage des Komponisten

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