Christopher Lloyd

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  7. Dezember 2009, 11:55  -  #Vergessene Helden



Es ist schon erstaunlich, dass bei all’ den Zufällen, die einem als Filmfan im Laufe der Zeit so begegnen, Dinge auch einfach mal nicht zusammenpassen.

 

Wenn man Christopher Lloyd als Dr. „Doc“ Emmett Lathrop Brown, in dem ersten Teil von „Zurück in die Zukunft“, so an der Uhr des Rathauses baumeln sieht, muss man unweigerlich an seinen Namensvetter Harold denken, der die gleiche Nummer auf unvergessliche Weise in dem 1923 erschienen Film „Safety Last“ durchzieht.

 

Die dargestellten Komikkünste sind allerdings sehr unterschiedlich. Christopher Lloyd Spiel und Komik ist ehr überdreht, Comic und kindlich. Das Klettern an Wolkenkratzern in schwindelnder Höhe von Harold ist ehr zurückhaltend und tatsächlich bedrohlich. Cineasten prägten für diese unglaublichen Stunts, sogar den Begriftt „Thrill Comedy“.

 

Wie auch immer verwandt sind die beiden Komiker und Schauspieler nicht. Christopher Lloyd ist der Sohn des ehemaligen Bürgermeisters der Stadt San Francisco, Roger Lapham.

 

Mich faszinieren in letzter Zeit immer wieder die Schauspieler der sogenannten C-Garde in Hollywood, zu denen Lloyd zweifelsohne gehört. Sieht man sich allerdings die Biographien dieser Nebenrollenhelden genauer an, ist man regelrecht erschüttert, welche künstlerische Vielfältigkeit diese Darsteller an den Tag gelegt haben.

 

Lloyd gab sein Spielfilmdebüt als Irrer in Milos Formans „Einer flog über das Kuckucksnest“. Außerdem gehörte er zu „Star Trek“ Mannschaft auf ihrer dritten Reise und ist ebenfalls unvergesslich als Onkel Fester in den „Addams Family“ Verfilmungen.

 

Sein Handwerk hat er bei Sanford Meinser, einem der wichtigsten US-amerikanischen Schauspiellehrer erhalten.

 

Lloyd könnte man unterstellen, dass er auf Komödienrollen festgelegt ist, wenn man weiter in seine Filmographie eintaucht. Für Zemeckis stand er 1988 noch einmal für „Falsches Spiel mit Roger Rabbit“ vor der Kamera und 1983 spielte er in Mel Brooks Remake von „Sein oder Nichtsein“ (Ernst Lubitsch). Das Gegenteil beweisen allerdings seine Auftritte in „Acht Mann und ein Skandal“ und in Bob Rafelsons unerträglichen „Wenn der Postmann zweimal klingelt“.

 

Unvergesslich bleibt Lloyd allerdings in der Rolle des „verrückten Professors“ in der wunderbaren „Zurück in die Zukunft“ Trilogie.

 

Schauspieler aus der Liga C haben zumindest eine Paraderolle, oder sie landen später genau dort wo sie hingehören. Siehe z. B. Alex Baldwin in der Serie „30 Rocks“. Darüber wird dann aber noch im Laufe der Woche berichtet.

 

Die Verkörperung von Doc Brown trägt aus meiner Sicht zum wesentlichen Erfolg von „Zurück in die Zukunft“ bei. Lloyd ist nicht nur der durch geknallte Professor, sonder auch väterlicher Freund von Marty Mc Fly. Es ist genau der Typ Mentor, den man sich als 15 jähriger wünscht.

 

Und genau aus diesem Gedankengang heraus, geht er nun in die Galerie der Vergessenen Helden ein.

Alan Lomax

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