Cameron Crowe – We Bought A Zoo
Weil ein aus dem Nichts kommender Stummfilm (The Artist) 10x nominiert wurde und selbst Terrence Malicks wortkarger Film (The Tree of Life) Chancen eingeräumt werden, denkt so mancher Kritiker bereits darüber nach, ob in Filmen der Gegenwart zu viel gesprochen wurde. Der Actionfilm könnte dadurch einen Hype erfahren, der Pixarfilm Wall*E (2008) wird als Referenz für den neuen Trend angedeutet.
Alt-gediente Stars wie Brad Pitt glauben wieder an sich selbst, nicht zuletzt, weil sein Kumpel Clooney auch nominiert ist, sondern auch, weil sich seine Frau derzeit als Regisseurin beweist. Trotz der Doppelbelastung Kinder/Beruf.
Haudegen wie Scorsese (Hugo Cabret), Gary Oldman und selbst Legende wie Christopher Plummer (Beginners) sind wieder im Gespräch. Wuppertal ist aus Gold und aus dem Häuschen, weil Wenders für den Dokumentarfilm „Pina“ (den niemand gesehen hat) einen Oscar bekommen wird.
Wir erwarten in 2012 große Filme und alte Helden - ich nenne mal stellvertretend und uneigennützig Alexander Payne- tauchen wieder auf!
Wäre ich 5 Jahre in der Wüste gewesen und würde jetzt zurückkommen, den Computer anwerfen, hörte ich mich nach 2 stündiger Recherche vor mich hin brabbelnd sagen: „nichts verpasst!“
Wieso 5 Jahre Alan Lomax? Nun ich musste den Cut finden und eine Herleitung zur eigentlichen Intension dieses Eintrags zu finden. Denn 2005 hat Cameron Crowe seinen letzten Spielfilm (Elizabethtown) als Autor und Regisseur herausgebracht.
Zwischenzeitlich hat er einen Dokumentarfilm und ein Musikvideo für die Band Pearl Jam gemacht und eine weitere Musikdokumentation über die Plattenaufnahme der beiden Musiker Elton John und Leon Russell.
Genau genommen hat Cameron Crowe eigentlich erst vier Filme gemacht. Streicht man einmal den sympathischen, aber aus heutiger Sicht dürftigen „Fast Times at Ridgemont High“ (Autor), den Streifen „Teen Lover“ und den nur andeutungsweise guten Film „Singles“, bleiben das Meisterwerk „Jerry Maguire“, der mir persönlich liebste Film überhaupt „Almost Famous“, die verkannte Perle „Vanilla Sky“ und der Meilenstein „Elizabethtown“ übrig.
Natürlich ist das eine sehr persönliche und subjektive Aufzählung, aber genau deshalb frage ich mich ja was mit dem sympathischen, musikliebhabenden Regisseur los ist?
Zum Glück ist Crowe sehr mitteilungsbedürftig. Somit empfehle ich gerne seine Internetseite: The Uncool – The Official Site für Everything Cameron Crowe oder seine Facebookseite.
Für zeitlose, aber interessierte Menschen: Cameron’s neuer Film „We bought a Zoo“ kommt im März in die deutschen Kinos. Er erzählt von einem alleinerziehenden Vater (Matt Damon) der sich bei der Suche nach einem neuen Zuhause für einen heruntergekommen Zoo entscheidet. Dass er sich dabei in die Tierpflegerin Kelly (Scarlett Johansson) verliebt, macht die Geschichte des Filmes im Vorfeld nun nicht wirklich interessanter.
Trotzdem! Kein lebender Regisseur hat so viel Talent eine berührende Geschichte authentisch und wenig peinlich zu erzählen, wie Cameron Crowe. Für den Soundtrack sind Sigur Ròs und Jónsi zuständig. Ein weiterer sinnvoller Kreis wird geschlossen und gibt Hoffnung.
Vielleicht kommen wir mal alle ein wenig zur Ruhe bei diesem Film und Pegeln uns mal wieder Mittig ein. Denken an Billy Wilder, Sydney Pollack und Howard Hawks und entspannen uns etwas, was die Diskussion um das moderne Kino und der Zukunft des Filmes angeht. Ich fände das sehr schön…