Broken Bells
Vielleicht ist der Song A Comet Appears einer der schönsten der vergangen zehn Jahre. Erschienen ist er auf dem 2007er Album Wincing the Night Away von The Shins. Die Band aus New Mexico hat sich unauffällig aber ständig in meinem Leben bewegt. Irgendwie waren sie immer da, wenn ich sie gebraucht habe. Das wunderbare New Slang von 2001 war einer meiner ersten Downloads. Stundenlang und immer wieder habe ich den Song auf meinem alten Windowsrechner gehört. Die Band um James Mercer macht sehr warme, gefühlvolle Musik. Vielleicht Musik zum Wohlfühlen, vielleicht zum Tee trinken, vielleicht um gemeinsam mit einem lieben Menschen alt zu werden. Dieses Gefühl ist dem unterschätzten Film Garden State nachzuvollziehen. Natalie Portman „schenkt“, Zach Braff in dem Film den Song mit den Worten „Das wird Dein Leben verändern.“
Brian Burton hat sich nach der Zeichentrickserie Danger Mouse benannt. Gemeinsam mit dem Sänger Cee-Lo Green hat er den Song Crazy veröffentlicht. Unter dem Namen Gnarls Barkley erlangte der Song alle Spitzenplätze der Charts. Vorher hat er eine entscheidende Rap-Alben produziert und auch mit bei Demon Days von den Gorillaz mitgewirkt. Um seine finanzielle Zukunft muss sich Brian Burton keine Sorgen mehr machen. Ein Punkt der vielleicht unwichtig erscheint, mich aber oft ratlos zurück lässt! Insbesondere wenn prominente Musiker schlechte Musik machen, obwohl sie es nicht nötig haben.
Danger Mouse scheint auf der Suche zu sein. Und zwar nach dem perfekten Popsong. Mit Mercer hat er einen Sänger gefunden, der nicht nur eine warme, hübsche Stimme hat, sondern auch die Fähigkeit besitzt unaufdringlich zu interpretieren.
In dieser Hinsicht ist das Album Broken Bells von den Broken Bells ein fast schon unerträgliches Album. Es ist voller wunderbarer Melodien, warmen Arrangements und fantastischen Bezügen auf die großen Songs und Interpreten der Popgeschichte. Wenn man Citizen hört muss man an beste Bee Gees Zeiten denken. Vielleicht denke andere auch an die „erhabene Schönheit“ der Beach Boys. Zuckersüß (Der Tagesspiegel) auf jeden Fall!
Der Song The Mall & Misery schafft vielleicht das, was alle versuche, aber kaum jemanden gelingt. Nämlich die Vergangen ins Jetzt zu tragen um somit eine gewisse Unsterblichkeit zu erlangen. Bei dem Song Vaporize wird klar, wie viel Wert die beiden Musiker auf guten Klang und beste Instrumente legen. Die Hammond orgelt so, wie sie orgeln kann und entwickelt sich ganz bestimmt nicht aus Zufall zu einer hochreinen Schwingung eines Synthesizers. Klimbim für Musiknerds oder einfach nur ergreifenden Ideen? Jeder mag das für sich selbst entscheiden.
Your Head is on Fire und October sind die Refernz- und Radionummern auf diesem bemerkenswerten Popalbum. Und erwähnt werden muss der unsterbliche Hit The High Road, der Grund warum ich mir dieses scheinbar überwertete Album zugelegt habe. Ich habe keine Ahnung von was Mercer in dem Song singt. Offensichtlich gibt es einige Drogenbezüge. Aber irgendwie habe ich das Gefühl das er mit der Textzeile „It’s too late to change your mind, You let loss be your guide“ eine singende Warnung an diese merkwürdige Gesellschaft ausruft. Soll er!