Angekommen - Erste Gedanken im Urlaub
Nichts ist momentan einfacher als sich gedankliche Konstrukte zu erschaffen.
Die Welt und die Umwelt tragen ihren Anteil dazu bei: In Südafrika treten Menschen aus aller Herren Länder mehr oder minder erfolgreich gegen den Ball und der grosse Kontinent tritt für wenige Wochen in den Mittelpunkt, danach wird er wieder in Vergessenheit geraten. Vielleicht bleibt aber bei dem einen oder anderen hängen, dass es Menschen auf diesem Planeten gibt, denen es nicht so gut geht wie uns. Allein das Bewusstsein hierfür geschaffen zu haben wäre bereits ein grosser Erfolg. Auf der anderen Seite gibt es hier die von mir so sehr geschätzte Höflichkeit im Alltag, allen Orten, egal von welchen Menschen, mit welcher Hautfarbe und sozialer Herkunft. Das gibt der Seele Frieden und zeigt, dass es doch möglich ist freundlich zu sein, ohne grossen Aufwand dafür zu betreiben. In diese Stimmung platzt dann auch noch Hancock mit diesem fabelhaften Album, dass es einem die Sprache verschlägt. Gerade vorhin hörte ich mir die ersten Tracks an und war einfach nur glücklich.
Wie soll es einem dann schwer fallen sich solche Konstrukte im Kopf zu erschaffen, wenn einem zumindest ein Teil vorgelebt wird? Ein schöner Moment.
Es ist immer so und immer gibt es "danach" keine Patentlösung. In Zeiten in denen Ruhe einkehrt im Leben und man sich seines Körpers und seiner Seele bewusst wird, fragt man sich, was man eigentlich im "normalen" Alltag eigentlich für ein Leben lebt? Eine theoretische Antwort auf diese Frage findet man immer, aber keine pragmatische Lösung des Problems. Dazu müsste man sein Leben von Grund auf ändern, nur wer hat dafür noch die nötige Energie?
Zu merkwürdigen Uhrzeiten zwar, aber doch während des Tages sehe ich mir von hier aus die Spiele an. Otto und seine Griechen fahren nach Hause, der Gastgeber hat es da nicht weit. Die ersten Teams müssen nach der Vorrunde einsehen, dass es zu mehr nicht reicht. Morgen dann das Endspiel für das deutsche Team um Jogi Löw. Alles fiebert dieser Begegnung entgegen und es bleibt zu hoffen, dass sich die Spieler, trotz des schwachen ersten Gegners, an ihre spielerischen Stärken erinnern.
Den diesjährigen Lifeguard am Pool taufe ich 'Gonzalo'. G. kommt aus England, ist Student und arbeitet im Sommer in 2 Schichten am Swimming Pool als Aufpasser. G. wirkt wie eine Mischung aus Jude Law, Cristiano Ronaldo und einem B-Film Mimen. Er trägt eine spiegelnde Pilotenbrille und die im Notfall lebensrettenden Utensilien auf seinem Schoss. Wenn mal keiner im Wasser ist, dann geht er an den Zaun und qualmt erstmal eine. Heute gegen Mittag hielt er die Hitze nicht aus und holte sich Kühlung im Wasser. Sogleich wurde er von einer untersetzten Dame voll gequatscht. Später, er kam auf mich zu, unterhielten wir uns über Fussball. Natürlich bedauerte er die Leistung seiner Landsleute zutiefst und hofft auf den Silberstreif am Horizont. Er kannte sich erstaunlich gut aus und so kam ein nettes Gespräch zustande.
Morgen werde ich mich einem neuen Album aus der Sparte Rock widmen, die ersten Auszüge gefielen mir ausnehmend gut. Gestern und nach der Ankunft hier hörte ich zunächst die Deluxe Edition von dem neuen 'Star Trek' Film. Michael Giacchino liefert meines Erachtens ein fabelhaftes Werk ab, mit kleinen Schwächen zwar, aber im grossen und ganzen mit wunderbaren und nuancierten Einfällen und viel Dramatik. Auch melodisch sind viele interessante Themen zu vermerken sowie auch die Tatsache, dass mit den alt hergebrachten und bekannten Themen sehr sparsam umgegangen wird. Diese Musik dann später über die Stereo Anlage zu hören wird ein grosser Spass werden.
Sommerzeit ist Blockbuster-Zeit. Diesen Sommer stehen zunächst an: Iron Man 2, Knight & Day, sowie Prince of Persia, alles Filme, die ich mir im Arbeitsalltag nie ansehen würde, jetzt aber die Muße dafür habe. Am 1. Juli läuft dann der 'Last Airbender' an. Popcorn und Cola! Mögen mich die Motion Pictures verzaubern.
Ganz oben sieht man übrigens einen der leckersten Eis-Läden der Welt. Das 'Bent Spoon' bietet die umwerfendsten selbst gemachten Eiskreationen an und der grosse Mango-Becher als Shake ist mein Favorit. Da werde ich mich morgen vielleicht hinbegeben und hinterher im Record Store um die Ecke nach alten und raren CD's Ausschau halten. Es soll morgen kurz regnen. Ansonsten bewegen sich die Temperaturen um die 30 bis 34°.
And I say, it's allright!
Greetings from NJ,
Rick Deckard