Agenten sterben einsam - Brian G. Hutton
Selbst Regisseure wie Steven Spielberg schwärmen von diesem Film als Abenteuer für grosse Jungs fernab jeglicher Realität. Unter genau diesem Blickwinkel muss man den Film sehen. Abgesehen davon ist 'Where Eagles Dare', so der schönere Originaltitel, ein absoluter Klassiker des Actionkinos. Im Jahr 1968 drehte Regisseur Brian G. Hutton den Film mit Richard Burton und Clint Eastwood in den Hauptrollen und gegensätzlicher hätte man die Rollen nicht besetzen können. Auf der einen Seite der trinkfeste Walise und Shakespeare-Mime auf der anderen der maulfaule und langsam agierende Superstar Clint Eastwood. Genau diese Gegensätzlichkeit entlockt auf den zweiten Blick immer wieder, auch beim x-ten Ansehen, ein Lächeln. Eastwood soll erst für die Rolle (in zweiter Reihe neben Burton zu stehen) zugestimmt haben, als man ihm ein entsprechendes Salär anbot. Im Film tut er nichts anderes als auf Geheiß von Burton zu agieren und ununterbrochen zu töten.
Burton und Eastwood sind Mitglieder eines Sonderkommandos, welches vom britischen Geheimdienst MI6 beauftragt wird einen bedeutenden General der Allierten aus der Gefangenschaft der Wehrmacht zu befreien, bevor diese ihn verhört, weil die Allierten sonst Gefahr laufen äusserst wichtige Informationen an den Feind zu verlieren. Dieser General wird gefangen gehalten in einem Schloss hoch oben in den bayrischen Alpen, einem Ort, an dem sich sonst nur Adler wagen ... .
Die Vorlage zu dem Film lieferte ein in den 60'er und 70'er Jahren enorm populärer Autor: Alistair MacLean. Viele seiner Romane waren bereits verfilmt worden, u.a. auch der grossartig in Szene gesetzte 'Die Kanonen von Navarone (Guns of Navarone) mit Gregory Peck und Anthony Quinn in den Hauptrollen. Maclean lieferte auf Anfrage des Produzenten eine vollkommen neue Geschichte, die er zeitgleich als Roman und Drehbuch verfasste und veröffentlichte.
Der Film wurde ein Riesenhit und ein Welterfolg. Das liegt an der enormen Spannung, der trickreichen Handlung sowie der beeindruckenden Fotografie von Kameramann Artur Ibbetson und nicht zu vergessen dem tollen und fugenartigen Thema vom Filmmusik-Komponisten Ron Goodwin. Die Action-Szenen, insbesondere der Auf- und Abstieg zum Schloss, sind, auch heute noch, spektakulär gefilmt und bis zum Schluss schaffen es Autor und Regisseur den Zuschauer zu fesseln.
Broadsword ruft Danny Boy!
Ein Lomax & Deckard All Time Classic.
Rick Deckard