Hidalgo - 3000 Meilen zum Ruhm

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  9. Januar 2011, 10:54  -  #Filme

hidalgo.jpg

Der Film hat mal wieder gezeigt, warum ich das Genre des Abenteuerfilms/ Western so sehr liebe. Ich habe gestern zum wiederholten Mal Hidalgo mit Viggo Mortensen in der Hauptrolle gesehen und der Film hat auch nach Jahren nichts von seiner Faszination eingebüsst. Ihm gebührt der Status eines Klassikers, wenn nicht noch mehr.

Mortensen spielt den Kurierreiter Frank T. Hopkins (den es in Wahrheit gegeben hat), welcher sich nach einen Massaker am Wounded Knee Creek an den Indianern dem Alkohol zuwendet und sich später der Wild West Show von Buffalo Bill Cody anschliesst. Bei einer der Shows erhält er von einem Scheich das Angebot an einem 3000 Meilen Rennen quer durch Arabien teilzunehmen. Er willigt ein und startet schliesslich als einziger Ausländer mit seinem Mustang gegen arabische Vollblüter.

Hidalgo ist von der ersten bis zur letzten Minute ein Genuss, sowohl inhaltlich als auch optisch. Mortensen spielt Hopkins sehr zurückgenommen und introvertiert, seine eigenen Ideale und Ziele nie aus den Augen verlierend. Die Liebe und Loyalität zu seinem Pferd sind das zentrale Thema des Films und wie beide etliche gefahrenvolle und spannende Abenteuer überstehen ist überaus sehenswert, was nebst der Leistung von Schauspieler und Pferd auch an der brillanten Farbfotografie des Kameramanns Shelly Johnson liegt, der vor Hidalgo vornehmlich für das Fernsehen tätig und an zwei grösseren Produktionen beteiligt war ('Jurassic Park III' und 'Die letzte Festung'). Johnson gelingen atemberaubende und atmosphärisch dichte und intensive Bilder sowohl des Westens, als auch der sengenden und flirrenden arabischen Wüste mit ihrer Ödnis, Trockenheit und den Dünen. Meisterhafte Bildgestaltung!

Frank T. Hopkins hat es wirklich gegeben und seine Schilderungen sind unter Historikern umstritten. Wie es in Hollywood aber die Regel ist, werden zu den realen Tatsachen einige fiktive hinzu gedacht und John Fusco machte ein wunderbares Drehbuch daraus. Im Kern geht es neben dem Rennen auch um die Selbstfindung des Hauptdarstellers, der sowohl indianische als auch weisse Vorfahren hat und diese innere Zerrissenheit, die der Protagonist mit sich herumträgt löst sich gegen Ende des Films in einer mystischen Sequenz auf. Ein Abenteuerfilm aus dem Land aus '1000 und einer Nacht': dazu gehören natürlich Schurken, Sandstürme, exotische Menschen, Gewänder und Orte, als auch eine schöne Frau. Fusco vermeidet aber eine klassische Love Story, was dem Film sehr gut tut und ihm dadurch auch eine bittersüsse romantische Note verleiht.

Was mich nach wie vor an diesem Film ungemein fasziniert ist die intensive Beziehung des Frank Hopkins zu seinem Mustang. Diese zutiefst innige Freund- und Partnerschaft zu seinem Pferd macht schlussendlich die erinnerungswürdigsten Momente des Films aus, welche sich schliesslich in einer bewegenden und zu Herzen gehenden Szene am Ende des Films äussert. Es zeigt sich nebenbei auch, was für ein wunderbarer Schauspieler Mortensen ist. Durch den ganzen Film hindurch kann man sein Innenleben trotz der sparsamen Mimik an seinem Gesicht und v.a. Augen ablesen.

Hidalgo ist ein prächtiger und grossartiger Abenteuerfilm, der durch seine Handlung und beiden Hauptcharaktere zu überzeugen weiss, wie auch durch die berauschende Fotografie. Die Sehnsucht des Zuschauers nach Exotik, dem Unbekannten, Heldentum, Romantik und Ruhm wird vollends erfüllt und warum der Handel mit diesem Traum aufgeht, zeigt sich in einer der ersten und allerletzten Szene des Films.

Ausserdem gibt es fantastische und äusserst dynamisch gefilmte Rennen, unvergessen bis heute der Zieleinlauf. Wer da sitzen bleibt ... .

Eine ganz eindeutige und klare Empfehlung für alle, die den Film nicht kennen und definitiv ein Film für das Regal und die Ewigkeit.

Rick Mestengo Deckard

link zu dem Track 'The Final Three' von James Newton Howard auf You Tube

Um über die neuesten Artikel informiert zu werden, abonnieren: