Changeling

von Alan Lomax Rick Deckard Blog  -  30. August 2009, 00:25  -  #Filme

Die Lobeshymnen auf diesen Regisseur und Schauspieler werden nicht mehr aufhören in diesem Blog. Warum sollten Sie auch? Clint Eastwood dreht einen guten Film nach dem anderen. Ich war froh nichts von der Handlung aus diesem Film zu kennen, ausser das eine Mutter Ihren Sohn als vermisst meldet, was auch hier reichen sollte. Ach ja, Jolie: Ohne Zweifel eine, vielleicht die beste Leistung Ihrer Karriere. Perfekt in den Emotionen dosiert, sehr ökonomisch in der Mimik und absolut glaubwürdig. Von Anfang bis zum Ende eine Glanzleistung. Das hätte ich ihr, trotz 'Girl Interrupted' nicht zugetraut. Vielleicht braucht man auch diesen grau melierten Herren hinter der Kamera um solche Leistungen zu erbringen. Auch John Malkovich, der sich mit einer kleinen, aber feinen Nebenrolle begnügt spielt nicht exaltiert wie immer, sondern angenehm zurückhaltend und Jolie sehr förderlich, klasse Leistung.

Man kann sagen was man will, Eastwood versteht es, natürlich unterstützt von einem exzellenten Drehbuch von J. Michael Straczynski und einer fantastischen Kamera von Tom Stern, Geschichten zu erzählen wie kein anderer aktuell tätiger Regisseur. Was die Fotografie betrifft: Die Beleuchtung, besser gesagt die Ausleuchtung in Räumen als auch Licht und Schatten auf den Gesichtern der Darsteller sind unglaublich gut und haben symbolischen Charakter. Ganz grosses Lob auch an die sinnvoll und klug eingesetzten CGI und das grandiose Set Design von James J. Murakami: Man ist in den 20'er Jahren von Los Angeles.

Wir erinnern uns: Menschen lauschen Geschichten seit Anbeginn der Kommunikation. Schon ohne Kino, Internet, Fernseher und Radio sassen sie am Lagerfeuer und lauschten gebannt dem Erzähler. Wir dürfen einem so überaus talentierten Regisseur wie Eastwood zusehen, wie er diese Geschichte erzählt.

Das ist von Anfang bis zum Ende packend: Erst packt er uns an die Gurgel und schnürt uns fast die Kehle zu, dann lässt er uns atmen um uns mit voller Wucht in die Magengrube zu treten und uns voller ..., nun ja zu entlassen. Wie immer ist sein Film schnörkellos, dramaturgisch absolut perfekt und in diesem Fall unglaublich spannend. Kritiker haben das alles durchaus nicht so positiv gesehen wie ich, aber ich bin mir selbst der beste Kritiker. Und als solcher muss ich diesen Film über die Masse der anderen hervorheben-er ist grossartig.

Verlust, Schuld, Sühne, Moral, Religion, Macht, Vergebung all diese Motive prägen die Filme Clint Eastwoods der letzten Jahre.

Changeling wird in Zukunft in einem Atemzug mit Chinatown und L.A. Confidential genannt werden müssen. Brian de Palma's grandiosen 'The Black Dahlia' nicht zu vergessen.

Eastwood und Harvey Milk hätten sich gut verstanden, denn es gibt eine Sache, die beide verbindet:... Doch sehen Sie selbst.

Rick Deckard

Bildquelle: Universal Pictures 

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