„Operation Walküre“ - Mangelhaft
Bryan Singerns „Operation Walküre“ ist ein schlechter Film. Ein schlechter Film zeichnet sich durch markante Fehler aus:
Historisch gesehen ist die Geschichte fehlerhaft, fiktiv und erfunden. Natürlich ist dies gerade und insbesondere im amerikanischen Kino erwünscht und erlaubt. Es gibt auch genügend Filmbeispiele, wo dies funktunioniert. „Das dreckige Dutzend“, „Lawrence von Arabien“, „Die Nacht der Generale“, „Agenten sterben einsam“ und jüngst (-mit hoher Wahrscheinlichkeit- „Inglorious Basterds“). Alle haben eins gemeinsam. Das Kintop und die Cinematographie wird in den Vordergrund gestellt.
„Operation Walküre“ wirkt hingegen von Anfang an, wie ein ernsthafter, belehrender und wichtigtuerischer Film. Also sollte man doch zumindest erwarten, dass neben dem einigermaßen guten Spannungsbogen, der Wahrheitsgehalt, dieser wichtigen deutschen Teilgeschichte ein richtiges Bild zeichnet. Insbesondere sind da z. B. die beiden mitverschworenen Generäle Friedrich Olbricht und Erich Fellgiebel, die als völlige Idioten dargestellt werden. In Wirklichkeit haben sie für ihren mutigen Wiederstand mit ihrem Leben bezahlt.
Was bleibt ist ein übeler Beigeschmack. Natürlich hat man als Zuschauer nicht Lust, alle Zusammenhänge zu recherchieren. Glaubt aber der deutschen Presse, gibt es weitere falsche Begebenheiten die Zusammenhänge der Widerstandsbewegung verzerren.
Weiterhin ist es so, dass ich einen kritischen Blick auf Tom Cruise werfe. Der Grund ist eindeutig: Cruise ist bekennendes Scientology-Mitglied und handelt extrem im Sinne der fragwürdigen Organisation. Es bleibt schwer ihn davon zu trennen und ich habe große Vorbehalte gegen sein Handeln. Natürlich beteuert er immer wieder er sei ein Filmemacher und das es ihm darum geht eine wichtige Geschichte zu erzählen.
Nun ist bereits viel über den Film diskutiert worden. Ich möchte keine neue Diskussion starten, da der Film es einfach nicht wert ist.
Für eine 100 Millionen Dollar Produktion ist „Operation Walküre“ einfach zu behaben und schlecht gefilmt. Es gibt kein durchgängiges visuelles Konzept und insbesondere kein Leitmotiv. Der Film beinhaltet alle Faktoren für einen schlechten Film. Überhaupt nicht zu empfehlen, mangelhaft und über weite Teile ärgerlich.
Alan Lomax