Sehenswerte Fernsehserien: LOST

von Alan Lomax und Rick Deckard  -  13. April 2009, 11:54  -  #Fernsehen



J.J. Abrams, Jeffrey Lieber und Damon Lindelof haben diese Serie kreiert, die in den Staaten bei abc und hierzulande bei Pro 7 läuft. Die, die Ihres eigenen Glückes Schmied sind, zahlen ein paar Euros drauf und sehen sie im Pay TV, Sammler wie ich es einer bin ziehen die Staffeln auf DVD vor. Auch wenn jetzt Eier suchen, Briketts anzünden, Nackensteaks grillen, Bier trinken und Vitamin D Synthese im Freien angesagt sind: Ich kann mich dem Sog der Serie nicht entziehen.

LOST ist mit Abstand eine der besten Serien aller Zeiten. So wie bei Babuschka werden Staffel für Staffel die Geheimnisse gelüftet und die Dramaturgie und Spannung mit der das geschieht ist ohne Gleichen. Zu der Handlung darf man eigentlich gar nichts verraten, ausser vielleicht, dass ein Flugzeug über einer Insel irgendwo im Pazifik abstürzt und die Überlebenden feststellen, dass sehr merkwürdige und mysteriöse Dinge dort vorgehen. Mehr zu verraten wäre nicht angemessen, denn wie bei keiner Serie lebt diese von der Handlung und der Suspense. Hitchcock hätte seine Freude gehabt.

Die Serie ist ausserordentlich komplex angelegt, parallel zu der eigentlichen Handlung (das Überleben auf der Insel) werden die Geschichten der jeweils einzelnen Charaktere vor dem Absturz gezeigt, was Tiefe erzeugt. Was den Cliffhanger betrifft, setzt diese Serie fast in jeder Folge neue Massstäbe und insbesondere am Ende einer jeden Staffel: man kann gar nicht abwarten wie es weiter geht. Das Prinzip ist sehr gewieft und der Zuschauer bekommt lediglich kleine Brocken vorgeworfen, die jedoch nicht ausreichen das Rätsel zu lösen. Man kann spekulieren wie man will, jedes mal wird man eines besseren belehrt. 

Man muss an dieser Stelle die Drehbuchautoren in Hollywood mehr als nur loben: Wie ist man in der Lage solche Geschichten zu schreiben und zu erzählen? Sicherlich lag das Grundgerüst von Beginn an vor, aber wie die Autoren es schaffen die Handlung so zu strukturieren, dass nie Langeweile aufkommt, ist schon famos. In jeder Staffel, fast in jeder Folge gibt es ein Aha Erlebnis, man sieht sich verwundert an und schaut gebannt weiter auf den Schirm. Herzschlag-Finale gibt es zuhauf!

Die Schauspieler sind perfekt besetzt und loten Ihre Rollen gut aus, nur hat man bei LOST im Gegensatz zu vielen anderen Serien keinen mit dem sympathisieren kann, die Vorlieben für die eine oder andere Figur wechseln stets und ständig. Die Musik von Michael Giacchino liegt über dem normalen Seriendurchschnitt und sorgt für die nötige musikalische Untermauerung der Handlung.

Hätte man geglaubt, dass das Konzept nach 3 Staffeln ausgereizt sei, wird man mit der 4. Staffel eines besseren belehrt, wahnwitzige Wendungen und Haken, sowie irre Überraschungsmomente lassen einen förmlich jubeln. So wie Brad Bellick in 'Prison Break' auf dem Weg ist eine Legende zu werden, so ist es in LOST Ben: Devil in Disguise?

Doch Vorsicht, wenn jemand mit dieser Serie beginnen sollte: Das Sucht-Potential ist enorm!!!

Die halbe Welt rätselt was auf der Insel los ist und mit Ihr,

R.D.

Bildquelle. Copyright abc 
Um über die neuesten Artikel informiert zu werden, abonnieren: