Sehenswerte Fernsehserien: PRISON BREAK
Schon seit frühester Jugend war ich ein begeisterter Anhänger von Serien im Fernsehen, ob 'Patrick Packard', 'Wettlauf nach Bombay', die grossartigen Advents-Vierteiler vom ZDF, die wundervollen Serien aus der Tschechoslowakei wie 'Pan Tau' oder 'Die Besucher' mit dem legendären Adam Bernau und viele andere mehr. Das war qualitativ hochwertiges Fernsehen mit viel Spannung und Spass (also leider nur 2 Sachen auf einmal). Danach ebbte das Interesse ab, weniger aus Lustlosigkeit, vielmehr auf Grund des schlechten Angebotes.
Bis dann vor einigen Jahren das Serienfieber erneut mit einer Wucht sondergleichen begann. Ich erinnere mich in einer Stadt in Nordrhein-Westfalen auf dem Sofa gesessen zu haben und ein uns allen bekannter Gründer dieses Blogs sowie ein Hauptdarsteller einer Serie namens 'Dallas' redeten über eine Serie namens '24', wie sehr sie sich doch auf den nächsten Teil freuten. Ich hörte, damals mit einem unbändigen Pessimismus ausgestattet, mit einem Ohr zu und machte mir erstmal nichts daraus. Aber spannend hörte es sich schon an. Einige Wochen später kam dann das Gespräch zwischen mir und dem Initiator dieses Blogs wieder auf Serien zu sprechen, da dieser wusste, dass ich mich nach gutem Fernsehen sehnte, aber mich sehr an der Werbung im Fernsehen störte und die Welt sowieso nur eine schlechte war. Wie es seine unnachahmliche Art ist, schaffte er es irgendwie mich mit grosser Zurückhaltung in seiner Argumentation davon zu überzeugen damit anzufangen und mir die erste Folge von '24' anzusehen. Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte.
Ich war begeistert von dem neuen Prinzip dieser Serien, der qualitativ sehr hochwertigen Produktionen (wirklich Kinoniveau) und der ungemeinen spannenden und fesselnden Geschichten die da erzählt wurden. Das war die Alternative zu 'Landarzt', 'Rosamunde Pilcher' und unterdurchschnittlichen Fernsehfilmen auf RTL (die ich alle natürlich nie sah oder sehe). Man hatte etwas, worauf man sich mehrere Wochen freuen durfte. Da ich natürlich wie die meisten Menschen kaum Zeit im Leben habe, geschweige denn Beiträge für einen Blog zu verfassen, mich der Beruf und die Familie auffrisst, und auch sonst den ganzen Tag nicht vor dem Rechner hängen kann wie so viele andere Mitmenschen, habe ich mir die Folgen meistens spät in der Nacht oder am Wochenende angesehen.
'24' war erst der Anfang, danach ging es weiter mit 'Sopranos' (überragend), 'Lost' (eine der bereits jetzt besten Serien aller Zeiten) und zwischendurch der (grandiosen) Miniserie 'Band of Brothers'.
Nun bin ich bei 'Prison Break' angekommen, in der die Geschichte eines Gefängnisausbruchs, der damit verbundenen Folgen und parallel der zweier Brüder erzählt wird, die sich ständig auf der Flucht befinden. Die erste Staffel ist an Atmosphäre und Spannung kaum zu überbieten, wirklich etwas zum 'Nägel kauen'. Insgesamt ist die Serie sehr schnell in der Handlung, es kommt nie Langeweile auf und ich erfreue mich immer wieder an den verschiedenen Charakteren, die alle überzeugend und gut gespielt werden. Die 2. Staffel konnte das Niveau nicht ganz halten, war aber weiterhin äusserst unterhaltsam. Aktuell läuft gerade die 3. Staffel und es zeichnet sich ab, dass hier die Schraube angezogen wird. Wenn man solange mit den Darstellern unterwegs, ist entwickeln sich immer Sympathien und Aversionen, die man wunderbar während des Sehens ausleben kann. Immerhin haben diese Menschen einen 2. Staffeln lang begleitet.
Den Drehbuchautoren muss man es lassen, trotz kleinerer Mängel, das Gesamtkonzept ist weiterhin originell und es gibt sehr viele Haken und Wendungen, die einen mitfiebern lassen und es gibt, trotz der Ernsthaftigkeit des Themas, herrliche und gelegentlich trashige Szenen der Extraklasse, die einen zum lachen bringen. Das ganze wird natürlich nicht von Werbung für Binden, Tiernahrung und Autos unterbrochen, was den Unterhaltungswert enorm steigert. Wer das nicht auf DVD erwerben will, wir haben es ja in einem der Beiträge von Alan L. gelernt, dann kann man für eine Handvoll Euros diese Serien auch werbefrei im Fernsehen sehen, ohne die Silberlinge im Regal stehen haben zu müssen.
P.B. ist auf jeden Fall ein echtes Highlight dieser neuen Serien(re)generation und jedem zu empfehlen, der sich für solches "Fernsehen" begeistern kann. Hochspannung garantiert!
Michael Scofield ist ein grossartiger, zäher und sehr schlauer Charakter, sein Bruder Lincoln Burrows tumb und ein Dämlack vor dem Herren, Gefängnisaufseher Bellick ein Kultstar mit Trashpotential und Dr. Sarah Tancredi die grosse Romanze. Und T-Bag: widerwärtig wie immer.
Freue mich ungemein auf Lost, 4. Staffel (wer die nicht kennt, der hat mit das Beste im Fernsehen überhaupt verpasst).
So, muss jetzt meine Runde drehen.
R.D.
Bildquelle: Copyright Fox Entertainment
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