Der gute Deutsche

von Alan Lomax  -  6. Februar 2009, 10:10  -  #Filme



Es wird an der Zeit, dass Dieter Kosslick entsprechend gewürdigt wird. Ich übernehme das gerne und bringe ihn somit für mich in den richtigen Kontext.

 

Der Alan Lomax Blog steht für Leidenschaft, Euphorie und der Angst vor dem Verschinden dieser Attribute unter dem Einfluss von Leidenschaftslosigkeit.

 

Dieter Kosslick steht für den Erhalt des Kinos und ergreift die alte Idee auf, dass Kino für das Volk ist und nicht für den Kopf. Kino aber durchaus für den Kopf sein kann, wenn man es zulässt.

 

Kosslick bezeichnet sein Festival als Abenteuerspielplatz. Eine durchaus oberflächliche Beschreibung nach dem ersten Eindruck, nachvollziehbar aber, wenn man ihn häufiger in Interviews oder bei den Eröffnungsfeiern gesehen hat.

 

„Es ist einfach ein riesiger Abenteuerspielplatz. Und ich werde da nicht mit der schwäbischen Kehrwoche reinfahren und versuchen, an dieser Vielfalt irgendetwas zu ändern. Wo gibt es das schon, dass bei einem solchen Event derart unterschiedliche Leute zusammen ins Kino gehen. Die Profis, die Käufer, die Cineasten, die Schüler, die Freaks. Als ich mir im Kino International "The Tailor of Panama" angekuckt habe, da hatte ich einen echt guten Kick. Ich war schon lange nicht mehr mit so vielen verschiedenen Leuten so relaxed im Kino. Und als ich rausging, stand da an der Tür auch noch einer, der schwäbische Butterbrezeln verkauft hat. (Interview taz 19.02.2001)

 

Das sagt alles und macht einen zufrieden.

 

Wäre ich nicht Alan Lomax, sondern Johannes B. Lomax und ich würde nach den „besten Deutschen“ gefragt werden, so würde ich antworten: „Die besten Deutschen gibt es nicht, aber ich kennen zumindest einen, der zu den guten gehört.“

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